Thema: Fahrradklima-Index Fahrt mal wieder Rad

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Foto: Eric Waha Quelle: Unbekannt

KOMMENTAR. Die einfachste Möglichkeit, in Bayreuth von A nach B zu kommen? Mit dem Rad! Geht am schnellsten, ist am unkompliziertesten. Ist – vom möglichen Schwitzen mal abgesehen – lokal emissionsfrei, wie man heute so schön sagt. Und kommt der Leidenschaft der Bayreuther, möglichst nahe an die Läden ranzukommen, wenn sie einkaufen wollen, extrem entgegen

 
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Dass man in Bayreuth gut vorwärtskommt mit dem Rad, ist auch einer der großen Vorteile, mit denen Bayreuth beim aktuellen Fahrradklima-Index punkten kann. Bei dem bundesweiten Test, der die Fahrradfreundlichkeit einer Stadt in Schulnoten bewertet, landet Bayreuth wieder im vorderen Drittel der vergleichbar großen Städte bundesweit.

In Bayern sichern wir uns Platz vier von neun der bewerteten Städte. Für die Statistik-Füchse: Bayreuth ist mit einer 3,9 gleichauf mit Bamberg. Und deutlich vor den Nachbarn Hof und Kulmbach, bei denen es nicht mal mehr für einen Vierer reicht.

Bayreuth tut auch einiges dafür, dass für Radler mehr Sicherheit geschaffen wird: Rund 300.000 Euro steckt die Stadt pro Jahr in die Umsetzung des Radverkehrskonzepts, das seine Stärken hat. Aber auch Schwächen. Eine davon ist nach wie vor der Murks in der Pottensteiner Straße: Eine Fahrradstraße, die den Radlern in beiden Richtungen nicht ansatzweise mehr Sicherheit gibt als vorher.

Der Fahrradklima-Index zeigt zwei Dinge: Bayreuth hat auf der einen Seite noch Luft nach oben bei der Fahrradfreundlichkeit – dabei sind es aber eher die Details, an denen sich die stören, die bei dem Fahrradklima-Test überhaupt mitgemacht haben. Mit 335 Teilnehmern waren es nicht einmal so viele, wie die Bayreuther Kreisgruppe des ADFC Mitglieder hat.

Auf der anderen Seite mangelt es am gegenseitigen Verständnis: Autofahrer gegen Radfahrer heißt das programmierte Konfliktpotenzial. Das kann man am besten lösen, indem mehr Autofahrer öfter aufs Rad steigen und spüren, wie sich von Autofahrern bedrängte Radler fühlen.

Und auch die Radler sich im Umkehrschluss an die Regeln halten, die halt für alle gelten, die im Straßenverkehr unterwegs sind. Statt das Hirn beim Treten auszuschalten – am besten noch mit ausgestrecktem Mittelfinger auf dem Gehsteig als Geisterfahrer.

Fahrt mehr Rad, achtet aufeinander. Und das Klima wird besser. Denn Bayreuth hat einen klaren Vorteil: in der Stadt ist man mit Rad und Auto gleich schnell. Keiner verliert, wenn er auf den anderen Rücksicht nimmt. Im Gegenteil.

eric.waha@
nordbayerischer-kurier.de

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