Test Volvo V60 B4 Alles so schön schön hier

Der Volvo V 60 ist auch als Mild-Hybrid mit der mittleren Motor-Version B 4 der Sport-Kombi, dem du nicht krumm nimmst, dass er bei Spitze 180 abgeriegelt wird. Im Gegenteil. Er ist von einer zeitlosen Schönheit, dass er dir auch in 20 Jahren noch Spaß machen dürfte.

 
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Bayreuth - Eigentlich ist er ein Wohn-Wagen – ein Auto, in dem du wohnst, nicht nur fährst. Ein Kunstwerk. Gefräst aus dem vollen Block. Gemacht für die Ewigkeit. Der Volvo V 60 steckt so voll mit Zitaten an die Geschichte des schwedischen Automobilbaus, übersetzt in eine Form, an der du dich auch in 20 Jahren noch nicht sattgesehen haben dürftest. Vollgesteckt mit Technik, Assistenz- und Spritspar-Systemen, die aber überraschenderweise nicht angetreten sind, um dich zu nerven mit ihrer Dienstbarkeit.

Auf dem Sprung der Elektrifizierung

Volvo ist ja aktuell auf dem Sprung, die Flotte in die Elektromobilität zu schicken. Der Mild-Hybrid des V 60, der den alten Motornamen aus dem Buckel-Volvo wieder aufgreift und B 4 heißen darf, was vielleicht für braver Vierzylinder steht, ist die mildeste Stufe einer Elektrifizierung, die mit ihren 14 PS des Elektromotors dem turbobeflügelten Zwei-Liter-Brocken mit seinen 197 PS einen Push von 40 Newtonmetern Drehmoment oben drauf legt, und ein paar Schnapsgläschen Benzin sparen helfen soll.

Kerniger Klang

Brav ist der Viererblock nicht, eher angenehm mit Kraft gesegnet: Da 300 Newtonmeter Drehmoment ab knapp über Leerlaufdrehzahl bereit stehen, bringt er die rund 1800 Kilo Schweden-Stahl beherzt in Schwung und darf dabei auch kernig klingen. Bist du entspannt unterwegs, schaltet der Viererblock zwei Zylinder ab, was ebenso ruckfrei geschieht wie die Schaltvorgänge der Achtgang-Automatik, die mit größter Sensibilität die Fahrstufen durchschiebt. Nachdem du ihr mit dem Schalthebelchen aus Orrefors-Kristall die Vorgehensweise vorgegeben hast.

Design-Stücke ohne Zahl

Was nur ein Detail dieses Design-Stücks V 60 ist, das mit seiner sportwagenhaft niedrigen Dachlinie, den leicht ausgestellten hinteren Radhäusern und dem bulligen Heck außen viel Sportlichkeit ausstrahlt, innen aber diese zeitlose Wohnlichkeit, die halt die Schweden besonders gut können. Skandinavisch kühl, aber so, dass du dich sofort warm aufgenommen fühlst. Von den natürlichen Wollstoffen – Yes, Baby: Tailored Wool! – der Sitze, auf denen du erstklassig und sportlich umschlossen sitzt. Dem offenporigen Holz, das sich vertikal, nicht horizontal gemasert von links nach rechts im Armaturenbrett schlängelt. Alles fühlt sich echt, hochwertig, aus dem Vollen gearbeitet an. Bis hin zu den fein gelochten Metallblenden der Lautsprecher, aus denen die Klang-Gewaltiker von Bowers & Wilkins die Töne kristallklar schärfen und dem Bass einen Bums geben, dass du meinst, du stehst mitten drin in deinem Lieblings-Live-Konzert.

Lange Aufpreisliste

Die böse Außenwelt schirmt der V 60 auf Wunsch mit einer Akustik-Verglasung ab – neben dem Soundpaket, dem Lichtpaket und dem Winter- oder dem Sicherheitspaket nur eine von einigen Möglichkeiten, den Einstiegspreis für die schon üppig ausgestattete Inscription-Linie des milden Hybriden von 48 750 Euro auf den Testwagen-Endpreis von 66 080 Euro zu wuchten.

Spritverbrauch im Rahmen

Dass der Sport-Kombi – wie alle Volvos – bei 180 Spitze einen Riegel vorschiebt, ist anfangs gewöhnungsbedürftig, trägt aber zu einem sorgsamen Umgangen mit den Ressourcen bei. In dem Fall auch mit dem Sprit: 8,3 Liter Super sind in einem akzeptablen Rahmen, in dem du dich auch an der Tankstelle nicht vom Elch getreten fühlst.

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