Gezielt, kompetent und konsequent handeln sind Wirkfaktoren einer guten Depressionsbehandlung, mit denen der nachhaltige Erfolg der Depressionsbehandlung steht und fällt. Und Nachhaltigkeit der Behandlung ist so entscheidend wie ihre Effektivität, denn Depressionen neigen dazu wieder aufzutreten, wenn die Behandlung eben nicht konsequent stattfindet. Das ist aus den verschiedensten Gründen leider oft der Fall, wäre aber vermeidbar.
Nach den geltenden Behandlungsleitlinien sollen leichtgradige Depressionen vorrangig mit Psychotherapie behandelt werden, daneben sind Medikamente (in der Regel Antidepressiva) ebenso in Betracht zu ziehen. Bei mittelschweren Depressionen kann eine Kombination von beiden Vorteile bringen, schwere Depressionen sollen kombiniert behandelt werden. Und dies ausreichend lange, mindestens ein Jahr und im Wiederholungsfall über mehrere Jahre.
Wichtige Sport- und Bewegungstherapie
Neben den vielfältigen und spezifischen Psychotherapieverfahren (einzeln und in Gruppen) stehen mittlerweile auch sehr spezifische und oft nebenwirkungsarme Gruppen von Psychopharmaka sowohl für die ambulante wie auch für die stationäre Behandlung zur Verfügung. In den vergangenen Jahren sind teils hochwirksame sogenannte Hirnstimulationsverfahren in den psychiatrischen Kliniken (wieder) zu festen Bestandteilen komplexer Behandlungspläne geworden, so auch im Bezirkskrankenhaus Bayreuth. Hierzu gehört dann regelhaft auch ein Behandlungsplan mit der so wichtigen Sport- und Bewegungstherapie, aktivitäts- und kreativitätsfördernden Ergotherapie, Musiktherapie und zahlreichen anderen antidepressiv wirksamen Behandlungsformen, eingebettet in strukturierte beziehungsfördernde Milieutherapie durch den Pflegedienst.
Am Kurier-Telefon
Sie beantworten am Dienstag, 12. Dezember, von 18 bis 19 Uhr am Kurier-Telefon Fragen zum Thema „Möglichkeiten der Therapie depressiver Erkrankungen“: Dr. Johannes Kornacher, Leitender Oberarzt Depressionszentrum und Zentrum für Neurostimulation und Ketaminbehandlung Bezirkskrankenhaus Bayreuth, Dr. Stephanie Tieden,Leitende Oberärztin Depressionszentrum, Stimulationszentrum und allgemeinpsychiatrische Tagesklinik Bezirkskrankenhaus Bayreuth und Sandra Villagran, Oberärztin Gerontopsychiatrie am Bezirkskrankenhaus Bayreuth.