Stadträtin Ulrike Lex ärgert sich über die Verwaltung Ein Jahr lang keine Antwort aus dem Rathaus

Von Frank Schmälzle
 Foto: red

Ein Jahr lang Schweigen. Ein Jahr lang hat die CSU-Stadträtin Ulrike Lex darauf gewartet, dass die Verwaltung das tut, was ihr der Stadtrat aufgetragen hat. Am Mittwoch nun wird Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe im Stadtrat zu dem Antrag, den Lex und ihr CSU-Stadtratskollege Walter Nadler gestellt hatten, Stellung nehmen. Es ist für Lex nicht das erste Mal, dass sie lange auf die Verwaltung warten muss. Sie sagt: „Da fehlt es an der internen Kommunikation.“

 
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Im März 2013 hatte sich der Ältestenausschuss mit dem gemeinsamen Antrag von Lex und Nadler befasst: Die beiden CSU-Stadträte forderten, Stadtratssitzungen live im Internet zu übertragen – so wie es andere Städte längst tun. Der Ältestenausschuss lehnte den Antrag ab. Das Stadtratsplenum sah die Sache allerdings anders und beauftragte die Verwaltung, die Kosten eines solchen Angebots zu klären und Erfahrungen aus anderen Städten einzuholen.

Auch CSU-Stadtrat Wedlich fordert mehr Transparenz

Was die Oberbürgermeisterin heute, fast auf den Tag genau ein Jahr später, dazu sagen wird, will der Sprecher der Stadt, Joachim Oppold, nicht vorwegnehmen. „So viel kann ich aber sagen: Der Antrag von Frau Lex und die inzwischen zusammengetragenen Informationen werden im April sowohl den Ältestenausschuss als auch den Stadtrat beschäftigen.“ Und: Im Rathaus liegt ein weiterer Antrag vor, der auf mehr Transparenz abzielt. CSU-Stadtrat Christian Wedlich spricht sich darin für eine Erweiterung des bestehenden Ratsinformationssystems um Informationen für Bürger aus. Sollte Wedlich Erfolg haben, könnten Beschlüsse und Sitzungsniederschriften im Internet nachgelesen werden. Oppold: „Da beide Anträge thematisch in die gleiche Zielrichtung gehen, beabsichtigt die Verwaltung, sie im Paket zur Beratung zu stellen.“

Schon einmal hatte Ulrike Lex das Gefühl, „dass da was auf die lange Bank geschoben wird“. Als sie sich für die Einführung von Parkgebühren am Festspielhaus eingesetzt hatte. Stimmt nicht, sagt Oppold. Der damalige Antrag habe umfangreiche Ermittlungen und Prüfungen erfordert. Seine Behandlung habe sich außerdem dadurch verzögert, dass eine Sitzung des Verkehrsausschusses mangels sonstiger entscheidungsreifer Tagesordnungspunkte entfiel.

Nicht die ganze Wahrheit, kontert Lex. Verkehrsreferent Ludolf Tyll habe zugegeben, dass die Stadt den Festspielgästen nicht ausgerechnet im Wagner-Jubiläumsjahr Parkgebühren abverlangen wollte. „Das kann man ja auch vertreten“, sagt die CSU-Stadträtin. Was sie stört, ist die ihrer Meinung nach mangelnde Kommunikation zwischen Verwaltung und Stadträten. Das lange Schweigen.

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