Spatenstich im Selber Vorwerk Meilenstein für Selber Eishockey

Gemeinsam in eine gute Zukunft: Hinter der Eishalle setzten den ersten Spatenstich für den neuen Kabinentrakt (von links) Architektin Isolde Oesterlein, Nachwuchsleiter Sebastian Setzer, Bauamtsleiter Helmut Resch, Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch, VER-Vorstand Jürgen Golly, Moritz Netzsch von der Wolfsbau gGmbH, zweiter Vorstand Thomas Manzei, Wolfsbau-Geschäftsführer Uwe Hauer sowie Geschäftsführer Bernd Fürbringer und Projektleiter Günter Siegl von der Baufirma Kassecker. Foto: /Florian Miedl

Neben der Eishalle entsteht ein neuer Kabinentrakt, der vor allem der Jugend dienen soll. Bauherr ist die Wolfsbau gGmbH. Den ersten Spatenstich für das 4,2-Millionen-Projekt setzen die Verantwortlichen am Montagvormittag.

 
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Selb - Einen großen Schritt voran macht der Eishockeysport in Selb: Am Montag setzten die Verantwortlichen der Wolfsbau gGmbH, des VER Selb, der Stadt und der Baufirma Kassecker den ersten Spatenstich für den Erweiterungsbau hinter der Netzsch-Arena. In etwa einem Jahr soll dort der neue Kabinentrakt entstehen, der vor allem für den Nachwuchs bestimmt ist. Finanziert wird das 4,2-Millionen-Euro-Projekt der Wolfsbau gGmbH über eine Treuhandstiftung.

Die Freude und auch die Erleichterung, dass es jetzt mit dem Bau losgeht, waren allen Beteiligten durchaus anzumerken. Moritz Netzsch als Vertreter der Wolfsbau gGmbH sagte, es freue ihn als Unterstützer sehr, dass jetzt ein Meilenstein des Selber Eishockeys gesetzt werden könne. Natürlich stehe auch bei dem Neubau der Sport im Mittelpunkt und zwar mit einem klaren Fokus auf dem Nachwuchsbereich. In Zukunft werde jedes Team seine eigene Kabine in dem gemeinsam genutzten Trakt haben. Und auch die erste Mannschaft werde hier ihre Räume haben. Dieser gemeinsame Bereich schaffe auch einen Austausch zwischen den Sportlern, den Ehrenamtlichen, den Betreuern und Trainern. Auch ein Fitnessstudio ist nach Netzschs Worten vorgesehen, man befinde sich gerade in den „finalen Verhandlungen mit einem super Partner“.

Ohne öffentliche Mittel

Dieser erste Bauabschnitt der Erweiterung werde komplett ohne öffentliche Mittel umgesetzt, sagte Netzsch. Bei den weiteren Vorhaben – dem Umbau der ehemaligen Gaststätte und dem Lückenschluss zwischen Neubau und Eishalle – gebe es dann vielleicht die Möglichkeit, weitere Mittel zu erhalten. Netzsch dankte der Stadt Selb für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und die guten Gespräche sowie den Planern, Architekten, Projektleitern und der Baufirma Kassecker, mit der man einen kompetenten Partner gefunden habe.

Den Begriff „Unterstützer“ wollte Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch für Moritz Netzsch nicht stehen lassen: „Du bist unser Held.“ Es sei ein besonderer Tag und ein besonderes Projekt für Selb, die ganze Region und vor allem den Eishockeysport. Der neue Kabinentrakt sei für Selb ein Glücksfall, und Moritz Netzsch mache das Vorhaben zu einem Erfolgsprojekt. Die Stadt sehe sich dabei als Dienstleister und begleite die Erweiterung gerne. Obwohl die Eishalle in die Jahre gekommen sei, gebe es hier eine Sportkultur par excellence – und damit einen wichtigen weichen Standortfaktor. Deswegen sei man auch glücklich über den hoch motivierten Verein, der nicht nur eine tolle Infrastruktur geschaffen habe, sondern die Stadt weit über ihre Grenzen hinaus repräsentiere. Auch bei der weiteren Entwicklung des Eissportzentrums stehe die Stadt dem Verein und der Wolfsbau gGmbH zur Seite.

Guter Tag für Selb

Im Namen von Landrat Peter Berek überbrachte Wolfgang Kreil die besten Grüße „an das Wolfsrudel“. Es sei ein guter Tag für Selb und für die vielen Fans des VER in der Region. Der neue Kabinentrakt sei ein großer Schritt nach vorne und spreche für eine große Professionalität der Beteiligten. Kreil sagte auch, dass das Projekt in privater Hand gut angesiedelt sei. Den Bauherren wünschte er eine unfallfreie Bauphase und mit einem Augenzwinkern auch die Einhaltung der Kosten.

Beeindruckt von der schieren Größe des Bauplatzes zeigte sich Jürgen Golly, Vorstand des VER, „stolz und erleichtert“. Das ganze Vorstandsteam habe die Planung begleiten und Ideen einbringen dürfen. Nach der Fertigstellung böten sich dem Verein und vor allem dem Nachwuchs ganz neue Möglichkeiten. In der heutigen Zeit sei es schwierig, Nachwuchs zu finden. Wenn der Neubau fertig sei, habe man noch bessere Argumente, um Nachwuchs zu gewinnen: „Das hat dann eine ganz andere Qualität.“

DEL-Lizensierung läuft

Der Kabinentrakt sei – nach dem Bau der Frei-Eisfläche und der Errichtung der eigentlichen Halle – der dritte Meilenstein für das Selber Eishockey.

Noch keinen Vollzug konnte Golly bei der Lizensierung für die DEL 2 melden, das Verfahren laufe noch. Er hoffe und sei guter Dinge, dass man am kommenden Montag oder Dienstag positive Nachrichten verkünden könne. Denn auch für die DEL 2 sei der Anbau ganz wichtig.

Kassecker-Geschäftsführer Bernd Fürbringer sagte, es sei für ihn und das Unternehmen eine Freude, dass man nun einen Teil Selber Eishockeygeschichte schreiben könne. Und er sei froh, dass Kassecker „in der Heimat“ aktiv sein könne, immerhin gebe es in der Belegschaft sehr viele VER-Fans, unter anderem den Projektleiter Günter Siegl. Auch im Namen der Baupartner versprach Fürbringer, dass man das Menschenmögliche tun und hohe Qualität liefern werde.

Der Neubau in Zahlen
Auf rund 2600 Quadratmeter Nutzfläche entstehen laut einer Mitteilung der Wolfsbau gGmbH insgesamt elf Umkleidekabinen für alle Nachwuchsteams des VER Selb, für die Eiskunstläuferinnen und Eisstockschützen, eine separate Umkleidekabine für die Eishockeyspielerinnen sowie für die Profis der erste Mannschaft, die gerade die Oberligameisterschaft gefeiert haben. Die Trainer und die Teams des Selber Traditionsvereins freuen sich demnach auf die vielfältigen Möglichkeiten, die ihnen der neue „Wolfsbau“ künftig bieten wird: Separate Umkleidekabinen für jede Mannschaft, moderne Sanitäranlagen und Trockenräume. Eine „Meet & Greet-Lounge“ sowie eigene Räume für Trainer, Betreuer und Physiotherapeuten ergänzten das Raumprogramm. Im Obergeschoß erwarte die Sportler ein Übungsraum für Ausdauer- und Kraftsport-Training, daneben ein Seminarraum für Vorträge und Betreuungsaufgaben. Auf rund 600 Quadratmeter biete ein neues Fitness-Konzept Trainingsmöglichkeiten für jedermann sowie spezielle Angebote für den Mannschaftssport. Ergänzt wird das Sportangebot laut Mitteilung durch einen überdachten Trainingsbereich im Freien, der dann ganzjährig zur Verfügung steht. Eis- und Gebäudetechnik für die benachbarte Eishalle würden in Verbindung mit der neuen Technikzentrale des Kabinentrakts ebenfalls umfassend erneuert und an künftige Bedürfnisse angepasst. Als gemeinnützige GmbH wolle die Wolfsbau keine Gewinne erzielen. Die Finanzierung des Vorhabens wird unterstützt durch eine Treuhandstiftung des Selber Unternehmers Moritz Netzsch. Öffentliche Fördermittel kommen demnach nicht zum Einsatz. Mieter des Gebäudes seien der VER Selb sowie das Fitness-Center im Obergeschoß. Zu einem späteren Zeitpunkt werde das Gebäude noch eine Anbindung an die Eishalle erhalten. Dieser Verbindungsbau werde dann vorwiegend für Veranstaltungen, Privat- oder Firmenevents zur Verfügung stehen.

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