Schweres Unwetter in Region Autos komplett unter Wasser

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Ein schweres Unwetter ist Donnerstagabend über die Region gezogen. Vor allem in Nürnberg kam es zu dramatischen Szenen. In Oberfranken wird ein Autofahrer schwer verletzt.

 
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Heftige Regenfälle in Franken haben die Einsatzkräfte der Feuerwehr und Polizei am Donnerstagabend und in der Nacht in Atem gehalten. Überflutete Keller, überschwemmte Straßen und angehobene Gullydeckel hätten in Mittelfranken zu zahlreichen Einsätzen geführt, sagte ein Sprecher der Feuerwehr in der Nacht. Auch seien unter anderem Gasleitungen beschädigt worden und eine Vielzahl von Bäumen auf fahrende und parkende Autos gestürzt.

Wie die Agentur News 5 meldete, waren in Nürnberg durch den Starkregen zahlreiche Unterführungen vollgelaufen. Eine Unterführung in der Nopitschstraße im Stadtteil Schweinau so stark, dass ganze Autos verschwanden. Eine Familie mit zwei Babys rettete sich in letzter Sekunde aus den Fluten. Ersthelfer retteten eingeschlossene Autofahrer aus den lebensbedrohlichen Fluten. Die eintreffenden Polizisten standen bis zur Brust in der überschwemmten Unterführung. Diverse Fahrzeuge sind in der Unterführung abgesoffen. Aber auch in Oberfranken waren die Einsatzkräfte gefordert.

Ein Baum ist während des Unwetters bei Thurnau im Kulmbacher Land am Donnerstagabend auf ein fahrendes Auto gestürzt. Der 71 Jahre alte Fahrer sei dadurch im Fahrzeug eingeklemmt worden. Er kam schwer verletzt in ein Krankenhaus, ist aber derzeit außer Lebensgefahr, wie ein Sprecher der Polizei am Freitag sagte.

Wie Thomas Janovsky, Pressesprecher des BRK-Kreisverbands Bayreuth im Gespräch mit unserer Zeitung am Freitagmorgen berichtete, hatte das automatische Unfallalarmierungssystem E-Call den Notruf ausgelöst. Nur so bekamen die Rettungskräfte den Unfall mit.

Im Einsatzgebiet der Integrierten Leitstelle (ILS) Bayreuth/Kulmbach gab es am Donnerstagabend zwischen 19 und 22 Uhr rund 100 Einsätze. In den meisten Fällen mussten die Einsatzkräfte wegen vollgelaufener Keller und überfluteter Straßen ausrücken, berichtete Janovsky weiter.

Wie die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Oberfrankens mitteilte, gab es zwischen Donnerstag, 18 Uhr, und 2.30 Uhr in der Nacht zum Freitag oberfrankenweit 72 Einsätze, an denen die Polizei beteiligt war. Im Bereich von Kronach und Mainleus schlug jeweils der Blitz ein. Die Schäden liegen im vierstelligen beziehungsweise fünfstelligen Eurobereich.

Überflutung in Bayreuth. Video: Eric Waha

In Bayreuth in der Bindlacher Straße hat es die Kanalisation nicht gepackt. Nach Angaben der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Oberfranken waren am späten Donnerstagabend noch zahlreiche Einsätze am Laufen. Zahlreiche Keller seien überflutet, Unterführungen vollgelaufen und Bäume ungestürzt.

Die Unwetterfront, welche das Stadtgebiet von West nach Ost mit lokal heftigem Starkregen überquerte, überflutete zahlreiche Gebäude in den Stadtteilen Hammerstatt, Aichig und Seulbitz, berichtete die Feuerwehr am Donnerstagabend. Insbesondere waren die Kellergeschosse der Wohngebäude und eine Stallanlage von den Schäden betroffen.

Die Integrierte Leitstelle Hochfranken hatte am Donnerstag zwischen 19 und 21 Uhr vor allem im Ortsbereich von Kirchenlamitz im Landkreis Wunsiedel mit den Auswirkungen des Unwetters zu kämpfen. Insgesamt gab es in dieser Zeit dort 38 Einsätze, wie ein Sprecher der ILS auf Anfrage unserer Zeitung berichtete. Meist waren Straßen überflutet. Auch andernorts mussten die Feuerwehren ausrücken.

Relativ glimpflich verlief das Unwetter am Donnerstag im Dienstbereich der Polizeiinspektion Stadtsteinach. Neben einer überfluteten Straße in Unterzaubach, liefen im Bereich Untersteinach die Keller zweier Wohnhäuser voll. In Ludwigschorgast schlug der Blitz in das Dach eines Wohnhauses ein. Die Bewohner kamen mit einem Schrecken davon, ein Schaden entstand nicht, teilen die Beamten am Freitag mit.

In Unterfranken waren die Feuerwehren im Landkreis Aschaffenburg mit rund 600 Kräften an mehr als 350 Einsatzstellen gefordert. Besonders betroffen war die Gemeinde Laufach, in der Bäche über die Ufer traten und Straßen, Keller und Gebäude überfluteten, wie die Kreisbrandinspektion Aschaffenburg mitteilte. Über Verletzte war zunächst nichts bekannt.

Im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen stürzten 40 Bäume auf eine Straße und begruben 12 Autos unter sich. Drei Menschen aus den Fahrzeugen mussten vom Rettungsdienst versorgt werden, darunter ein knapp zwei Wochen alter Säugling.

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