Die Regierung sieht in der Aufwertung der Stadt ein Hoffnungssignal für den ärmeren "Mezzogiorno" des Landes. "Dies ist die Rückeroberung von Matera und des ganzen Südens", sagte Ministerpräsident Giuseppe Conte. Auch Kulturminister Alberto Bonisoli hob hervor, dass Matera ein Beispiel für Süditalien sein kann. "Es ist ein Beispiel dafür, dass Kultur ein entscheidender Faktor ist."
Die Europäische Kulturhauptstadt ist eine Initiative der EU. Neben Matera trägt in diesem Jahr das bulgarische Plowdiw den Titel. Dort fand die offizielle Eröffnung bereits vor einer Woche statt.
Die Themen im Jahr als Kulturhauptstadt sind eng mit der Identität und Geschichte Materas verknüpft, können aber auf ganz Europa übertragen werden. Beispielhaft dafür ist die Ausstellung "Ars Excavandi". Sie setzt sich mit Architektur und Zivilisation in zerklüfteter Landschaft auseinander - ein Thema, das in Matera allgegenwärtig ist.
Zuletzt verzeichnete die Stadt mit ihrer Jahrtausende alten Geschichte Jahr für Jahr Besucherzuwächse - und die Kulturhauptstadt soll noch mehr Touristen anlocken. Man rechne in diesem Jahr mit 800 000 Übernachtungen, sagt der Sprecher für Matera 2019, Serafino Paternoster. Das wäre fast eine Verdoppelung im Vergleich zu 2017.