Schießerei in Bayreuth: Täter war Jäger

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Der Mann, der am Sonntagabend im Bayreuther Stadtteil St. Johannis seine Ex-Freundin, deren Vater und sich selbst getötet sowie den neuen Freund seiner Ex-Freundin schwer verletzt hat, ist identifiziert. Kurier-Informationen zufolge handelt es sich um einen 41-jährigen Mann aus dem Landkreis. Die Beziehung zu seiner Ex-Freundin war erst seit knapp zwei Wochen beendet.

 
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Am Montagmorgen sind schon wieder Polizisten in St. Johannis. Sie suchen weiter nach Spuren und befragen die Nachbarn. Sie vermessen die Einschusslöcher in einer Garage nahe beim Tatort. Offenbar hat kein Nachbar die Schießerei am Vorabend direkt beobachtet, viele dachten zuerst an Feuerwerk. Erst als die Schüsse aufhörten, gingen die ersten auf die Straße und sahen nach.

Die Anwohner sind geschockt. Sie sprechen davon, wie immer in solchen Fällen, dass sie so etwas nie vermutet hätte. Vor allem nicht in ihrer ruhigen Wohngegend. Einige müssen bei Regenwetter aus dem Haus und ihr Auto holen, weil die Polizeibeamten sie am Abend vorher nicht zu ihrem Haus haben fahren lassen. Die Straße war gesperrt. Tatort.

Mutmaßlicher Täter kommt aus dem Landkreis

Der mutmaßliche Täter hat drei Jahre in Bayreuth gelebt, auf der Theta. Kurier-Informationen zufolge war er seit zwei Jahren geschieden, hat Kinder. Seit der Trennung von seiner Frau soll er eine neue Beziehung gehabt haben, die aber in die Brüche ging. Das bestätigen Nachbarn in seinem Heimatort in der Fränkischen Schweiz. Möglicherweise habe er die erneute Trennung nicht verkraftet. Der Täter und sein Opfer hatten sich erst vor knapp zwei Wochen getrennt. In seinem Umfeld galt der 41-Jähriger als angenehmer Mensch, war gern gesehen. Der Mann war nicht vorbestraft. Die mutmaßliche Tatwaffe - eine Pistole der Marke Ceska - besaß er offenbar legal: Er war Jäger. Jäger sind berechtigt, Kurzwaffen zu besitzen.

Offenbar suchte der Mann den Waldsteinring am Sonntagabend auf. Dort wohnte der Vater seiner Ex-Freundin. Die 33-Jährige wolltegemeinsam mit ihrem neuen Lebensgefährten ihren Vater besuchen. Die Altenpflegerin hatte vor Kurzem gemeinsam mit ihrem Freund ein renoviertes Haus in der Bayreuther Innenstadt bezogen.

Wenige Minuten griff der 41-Jährige an. Unmittelbar vor dem Wohnhaus des Vaters schoss er auf seine Ex-Freundin, den Vater und den Lebensgefährten. Vater und Tochter wurden tödlich verletzt. Der Lebensgefährte erlitt schwere, aber nicht lebensgefährliche Verletzungen. Anschließend richtete der Täter die Waffe gegen sich selbst. Insgesamt sollen acht Schüsse gefallen sein.

Hintergrund unklar

Wie es zu der Schießerei kam, steht noch nicht fest. Auch nicht, ob es zwischen ihm, seiner Ex und deren neuen Freund sowie deren Vater zu einem Streit kam. Das müssen erst die Ermittlungen klären. „Wie die Tat im einzelnen ablief“, sei noch zu klären, sagte Präsidiums-Sprecher Jürgen Stadter.

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