In den ersten Jahren schossen die frisch gegründeten JVA-Schützen auf der Bahn an der Hohen Warte, "dann haben wir das Gelände hier oben bekommen". Geplant war, erinnert sich Weis, der 1968 als Anwärter nach Bayreuth kam und seit 1970 Mitglied bei den Schützen ist, "eine 25-Meter-Bahn zu bauen. Und einen Waggon als Vereinsheim hinzustellen. Die Schienen, mit denen das Gestein abtransportiert wurde, lagen ja noch da."
Entstanden ist viel mehr. "Wir haben praktisch jedes Jahr was gebaut. Vieles in Eigenleistung", sagt Weis. "Eine JVA ist ja wie ein Dorf. Dort sind alle Berufe vertreten", sagt Wassermann. In den Werkstätten waren und sind Meister vieler Handwerksberufe vertreten. Vom Maurer bis zum Schlosser. "Alle haben Hand mit anlegen können. Wir mussten praktisch nur das Material kaufen." Den Zaun, mit dem das hoch oben am Berg liegende Gelände eingezäunt ist, hat in Teilen Gerhard Wassermann gebaut. "Ich war ja 25 Jahre lang in der Schlosserei."
Wie geht es mit dem Gelände weiter?
Was die Sportschützen über ihr Jubiläum am Samstag, 8. Oktober, ab 18 Uhr hinaus beschäftigt, ist die Frage, wie es in zwei Jahren weitergeht mit dem Gelände: Auf 50 Jahre hatten sie es 1968 vom Freistaat gepachtet. "Vielleicht können wir es noch einmal 50 Jahre pachten. Oder kaufen", sagt Weis. Die Chancen stehen gut, dass es weitergeht, sagen die beiden ehemaligen Vorsitzenden. Schließlich schießen sie nicht nur als Sport und aus Vergnügen auf die Scheiben. Sie haben einen Vertrag mit der JVA: Die Bediensteten geben hier ihre Übungsschüsse mit dem Gewehr und der Pistole ab.
Sabrina Bär, die bei der Stadt Bayreuth als Verwaltungsfachangestelle im Bauhof arbeitet und in der Bundesliga für die FSG Bund München mit dem Luftgewehr schießt, hat mit ihrer Tochter eine Familientradition fortgesetzt: "Ich bin über meine Eltern dazugekommen. Seit 2001 schieße ich selber." Die kleine Sophia ist mit ihren zehn Monaten definitiv das jüngste Mitglied der JVA-Schützen. "Wenn sie Lust hat", sagt Sabrina Bär, dann dürfe ihre Tochter selbstverständlich Sportschützin werden. Bei den Schützen mit dem schönsten Ausblick weit und breit.
Info: Ihr Vereinsjubiläum feiern die Sportschützen in ihrem Vereinsheim am 8. Oktober ab 18 Uhr. Neben Grußworten und der Königsproklamation steht das Feiern im Vordergrund. Für die Musik sorgt das Fischer-Duo.