Allein für die Sanierung der Fassade sind rund 150.000 Euro Sanierungskosten angesetzt. Insgesamt werden für die Hülle Kosten von 1,4 Millionen Euro veranschlagt. „570.000 Euro übernimmt der Staat, 830.000 Euro muss die Kirche tragen“, sagt Erhard am Freitag.
Das Deckengemälde öffnet die Kirche zum Himmel
Fast ebenso viel Geld – 1,1 Millionen Euro, die die Kirche alleine tragen muss – wird im Innenraum verbaut. Obwohl die statische Sanierung Vorrang hat, wird fast zeitgleich begonnen: „Am Montag kommen die Bänke raus. Sie werden eingelagert. Dann wird die Orgel eingehaust. Noch im April wird ein Gerüst im Innenraum aufgebaut“, sagt Architekt Fränkel. „Die Heizung und alle elektrischen Anlagen stammen aus den 60er Jahren. Sie müssen auf den neuesten Stand gebracht werden.“
Ebenso wichtig – und anschließend der wohl größte Unterschied zu jetzt: „In der Kirche werden alle Oberflächen neu gefasst. Die Säulen, die Empore. Der Altar wird umgebaut, die Madonna mit dem Strahlenkranz rückt nach vorne, der eingelagerte Tabernakel wird restauriert und neu positioniert.“
Was aber besonders wichtig ist: Die Kirche bekommt wieder ein Deckengemälde. Das hat die Kommission für Liturgie und Kunst der katholischen Kirche jetzt auf Betreiben der Gemeinde genehmigt. „Die denkmalpflegerische Erlaubnis ist beantragt“, sagt Fränkel.
Jetzt stehen die Stuckaturen ohne Aussage
Entwürfe des Pondorfer Malers Franz Fersch zeigen: Die Schlosskirche bekommt den Himmel zurück. Mit dem Gemälde wird eine schmerzliche Lücke geschlossen. Denn seit um 1864 das Rokoko-Deckengemälde von Ernst-Wilhelm Wunder übertüncht wurde, stehen die kunstvollen Stuckelemente von Giovanni Battista Pedrozzi alleine – ohne Aussage.
Keine Imitation des Rokoko
„Fersch ist niemand, der das Rokoko imitiert. Wir werden einen neuzeitlichen Himmel bekommen, horizontal ausgerichtet, mit viel Blau und einer sehr zurückhaltenden Figurenausstattung. Wir wollen der Decke keine Gewalt antun“, sagt Steger. Im Gegenteil: Man werde als Ergebnis „den besonderen Raumeindruck zurück bekommen“, der der einzigen katholischen Markgrafenkirche seit über 150 Jahren fehlt. Ostern 2019 soll die Kirche fertig sein.