Sanierung der Lanzendorfer Autobahnbrücke hat Priorität Mit dem Klackern ist 2019 Schluss

Von Peter Engelbrecht
Die beiden Gemeinderäte Rudi Gumtow (links) und Hans Matussek an der Lanzendorfer Autobahnbrücke. Im Vordergrund ist quer über die Fahrbahn die metallene Übergangskonstruktion zu sehen, die beim Überfahren nervige Geräusche verursacht. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Thomas Pfeifer hat bekräftigt: Die Sanierung der Autobahnbrücke der A 9 bei Lanzendorf ist für 2019 vorgesehen. Diesen Termin bezeichnete der Bayreuther Dienststellenleiter der Autobahndirektion Nordbayern auf Anfrage als definitiv. Damit werden die unregelmäßigen Klackgeräusche, die beim Befahren und Verlassen des Bauwerks entstehen und die Anwohner seit langem nerven, in spätestens drei Jahren beseitigt sein.  

 
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Die Brückensanierung im Jahr 2019 „ist unser festes Ziel“, sagte Pfeifer. Die Autobahndirektion Nordbayern in Nürnberg hatte vor wenigen Tagen das Jahr 2019 als den frühesten Zeitpunkt für die Sanierung eines 16 Kilometer langen Autobahnabschnitts zwischen Marktschorgast und Bindlacher Berg genannt. In dem Abschnitt ist auch die Sanierung der mächtigen Talbrücke vorgesehen –1093 Meter lang, 32 Meter hoch.

Rekordsumme von 311 Millionen Euro

Das Sanierungsprogramm 2016 habe wie vorgesehen eins zu ein umgesetzt werden können, erläuterte Pfeifer. „Das wird auch in den Folgejahren so sein.“ Die finanziellen Rahmenbedingungen seien zur Zeit gut. Die Brückensanierung habe „Priorität“. Im laufenden Jahr stand der Autobahndirektion Nordbayern für „Erhaltung, Um- und Ausbau, Rastanlagen, Lärmschutz“ die Rekordsumme von 311 Millionen Euro zur Verfügung.

Die beiden Himmelkroner Gemeinderäte Rudi Gumtow (SPD) und Heinz Matussek (CSU/FWG) wohnen in Gössenreuth. Dieser kleine Ort in der Nähe der Brücke ist von den Klackgeräuschen besonders stark betroffen. Doch ihnen geht es nicht um ihr  Heimatdorf, das gesamte Himmelkron leide unter dem Lärm. Seit Jahren kämpft die Gemeinde gegen das nervige Klacken, das beim Befahren und Verlassen der Autobahnbrücke, konkret beim Passieren der beiden metallenen Übergangskonstruktionen, entsteht.

"Schläge" bis Bad Berneck

„Ich bin froh, dass überhaupt Bewegung reinkommt“, sagte Gumtow. Die Brücke wurde 1998 gebaut, seitdem schickt sie das nervige Klacken ins Tal. In den vergangenen Jahren seien die Geräusche intensiver geworden, Gumtow führt das auf „Verschleiß“  der Übergangskonstruktionen zurück. Die Geräusche nimmt Gumtow als „Schläge“ in unterschiedlicher Tonlage und unterschiedlichem Rhythmus wahr. Entscheidend ist offenbar, ob ein Auto oder ein Lastwagen drüberfährt. „Das hört jeder Bürger in Himmelkron“, berichtete er. „Wenn Westwind herrscht, zieht der Lärm ins Tal herauf“. Und diese Windrichtung sei häufig. „Da schlägt der Schall richtig rüber“, schilderte Matussek. Laut Gumtow sind die Geräusche bis Bad Berneck zu hören. „Die Sanierung der Brücke muss höchste Priorität haben“, betonten beide.     

Die offizielle Sicht der Autobahndirektion: An der Talbrücke Lanzendorf konnten bislang keine  Schäden festgestellt werden, die eine erhöhte Lärmentwicklung verursachen und damit einen unverzüglichen Austausch der Übergangskonstruktion erfordern (wir berichteten). Die geplante Sanierung soll den gesamten Abschnitt zwischen Marktschorgast und Bindlacher Berg umfassen. In diesem Paket ist neben der Oberbauerneuerung der Fahrbahn, der Erneuerung der Schutz- und Sanierung der Entwässerungseinrichtungen auch die Sanierung der Bauwerke vorgesehen. Darin ist auch eine Erneuerung von Brückenkappen und der Fahrbahnabdichtung sowie der Übergangskonstruktionen auf der Talbrücke Lanzendorf enthalten. Dienststellenleiter Pfeifer schätzte die Gesamtkosten für den gesamten Abschnitt auf 30 bis 40 Millionen Euro.