Saaser Meilenstein BSC krönt Topsaison mit vorzeitigem Titel

Karneval in Poppenreuth: Die Saaser feierten mit ihren Fans den vorzeitigen Titelgewinn in der Bezirksliga Ost. In der zweiten Reihe stehend die Trainer Daniel Fleißner und Adrian Grötsch (von links). Foto:  

Die Saison 2021/22 wäre auch so in die Annalen des BSC Bayreuth-Saas eingegangen. Erinnert sei nur an die Pokalsensation gegen den Regionalligisten SV Viktoria Aschaffenburg und das anschließende Schlagerspiel gegen den TSV 1860 München in der zweiten Totopokal-Runde auf Landesebene vor 2800 Zuschauern im Hans-Walter-Wild-Stadion. Aber nur durch den vorzeitig perfekt gemachten Titelgewinn in der Bezirksliga Ost wird die aktuelle Spielzeit nun zu einer herausragenden in der über 75-jährigen Geschichte des Vereins aus dem Südwesten Bayreuths.

 
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Von Stefan Wolfrum

„Mit all dem, was sonst noch war, wird diese Saison unvergessen bleiben“, sagt auch BSC-Vorsitzender Sandro Kolb. „Und nun sind wir da, wo wir so lange schon hinwollten. Nach sieben Jahren Bezirksliga sind wir zurück.“ In der Saison 2014/15 waren die Saaser letztmals in der Landesliga vertreten, der Trainer damals hieß Mario Franke, der Spielleiter Adrian Grötsch. Und mit dem jetzigen Coup sind endgültig auch diese Phantomschmerzen vorbei, die sich nach den verpassten Aufstiegen in den zurückliegenden Jahren eingestellt hatten. Immer wieder hatten die Saaser eine Hand am Pott, gereicht hat es nie. Besonders tief saß der Stachel nach der Saison 2017/18, als der BSC zwei Matchbälle zur Meisterschaft vergab, dann Vorwärts Röslau den Vortritt lassen musste und in der Relegation scheiterte. „Das aber ist jetzt endgültig abgehakt, wird sind da, wo wir auch hingehören – früher in die Bezirksoberliga, jetzt in die Landesliga.“

Als Schiedsrichter Christopher Zier am Samstag die Partie beim SV Poppenreuth nach fast acht Minuten Nachspielzeit unter dem Jubel der 35 mitgereisten Saaser Anhänger abgepfiffen hatte, hatte die Mannschaft von Trainer Adrian Grötsch das übergeordnete Saisonziel erreicht. Mit dem 2:0-Sieg machten die Saaser den Titel bereits vier Spieltage vor Saisonende fix. Es war der sechste Sieg im siebten Spiel nach der Winterpause. Nur im direkten Duell mit dem klar distanzierten Hauptverfolger VfR Katschenreuth (1:1) mussten die Rot-Weißen in diesem Jahr zwei Punkte abgeben. Bis heute stehen in dieser Saison ohnehin nur ganze zwei Niederlagen zu Buche – eine zu Hause gegen Lorenzreuth (0:2), eine in Trogen (1:2). Alleine die 19 Siege in 25 Spielen belegen, wie recht Sandro Kolb doch mit seiner Einschätzung hat, dass der Titel überaus verdient in die Saas geht.

Die Erfolgsfaktoren: „Der große Zusammenhalt und die tolle Kameradschaft, die aber auch die zweite Mannschaft mit einschließt“, beantwortet Hannes Greef die Frage nach den Qualitätsmerkmalen seiner Truppe. Der Saaser Kapitän ist zusammen mit Markus Walther erfolgreichster Torschütze, beide haben bislang 17-mal ins Schwarze getroffen. Einzelne Akteure hervorheben möchte Hannes Greef aber nicht. „Es war eine Teamleistung im allerbesten Sinn. Jeder Einzelne hat seinen Anteil“, sagt der 26-Jährige. Nicht vergessen will Sandro Kolb beim Stichwort Teamleistung auch das „Team hinter dem Team“, allen voran die beiden Coaches Adrian Grötsch und Daniel Fleißner. Grötsch, ehemals Trainer der Saaser Reserve, war nach einer Stippvisite beim Kreisligisten TSV Bad Berneck vor eineinhalb Jahren auf den Lerchenbühl zurückgekehrt. „Und er hat hier alle Erwartungen übertroffen“, sagt der BSC-Vorsitzende. Das gelte aber so ziemlich für jeden aus seinem Verein, ergänzt Kolb.

Die Perspektiven: Dass die Herausforderungen in der Landesliga noch einmal deutlich zunehmen, weiß Hannes Greef nur allzu gut. Der Mittelfeldspieler absolvierte zwischen 2017 und 2019 39 Spiele für den TSV Neudrossenfeld in der Landesliga. „Aber mit der Euphorie im Rücken und dem einen oder anderen erfahrenen Neuzugang sollte der Klassenerhalt auf jeden Fall machbar sein.“ Es werde definitiv keinen großen Personalwechsel geben, bestätigt der BSC-Vorsitzende. „Wir bauen auf das, was da ist. Die Jungs haben unser vollstes Vertrauen“, sagt Sandro Kolb und kündigt „nur wenige punktuelle Verstärkungen“ an.

SV Poppenreuth – BSC Bayreuth-Saas 0:2 (0:0)

Nach einer ersten guten Saaser Möglichkeit durch den starken Sauerstein entwickelte sich eine ausgeglichene Partie mit wenigen Torraumszenen, wobei beide Abwehrreihen exzellente Arbeit verrichteten. Sechs Minuten nach dem Seitenwechsel kam es zur vermutlich spielentscheidende Szene, als Hamada unberechtigterweise die Ampelkarte gezeigt bekam. Von der Unterzahl war Poppenreuth zunächst unbeeindruckt und wäre durch Curri fast in Führung gegangen, sein Freistoß strich nur wenige Zentimeter am Tor vorbei. Kurze Zeit später bog der Spitzenreiter aber auf die Siegerstraße ein, als Sauerstein, von Walther gut in Szene gesetzt, SV-Torhüter Sohin keine Chance ließ. In der Folge blieb der BSC überlegen, hatte aber Glück, dass die Pfeife des Unparteiischen bei einem Strafraumfoul an Curri (65.) stumm blieb. So sorgte Walther in der 80. Minute für die endgültige Entscheidung.

BSC Bayreuth-Saas: Spindler - M. Hofmann (87. Eyiring), Walther (89. Fischer), S. Hofmann (78. Rausch), M. Greef, Sauerstein, Dörfler, Straß, H. Greef (75. Pütterich), Weber (90 Wölfel), Taglieber.

SR: Zier (Oberkotzau); Zuschauer: 80.

Tore: 0:1 Sauerstein (57.), 0:2 Walther (80.).

Gelb-Rote Karte: Hamada (51./Oberkotzau).

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