Die häufigste Frage, die ihr gestellt werde: Wann muss ich wieder impfen lassen? Die Antwort von Dr. Lex: „Das weiß im Moment keiner.“ Dennoch ist sie überzeugt, dass jede Impfung gut sei – auch wenn in ein paar Monaten der nächste, speziell auf Omikron ausgelegte Impfstoff folgen könnte. „Ich sehe keine Bedenken, dass es zu viele Impfungen werden könnten.“ Viel wichtiger sei es, dass Menschen nur leicht erkranken. „Dann kommt das Gesundheitssystem zurecht.“
Ein System sind auch die Impfzentren. Matthias Fick, Fachbereichsleitung für Hygiene und Desinfektion beim BRK, kümmert sich als einer von zwei Impfkoordinatoren, dass alles funktioniert. Auch im Zusammenspiel mit dem BRK-Impfzentrum in der Wiesweiherhalle in Pegnitz. „Um 6.45 Uhr holen die hier ihr Material ab.“ In Bayreuth impft das BRK täglich im Schnitt 360 Menschen. „Auch in den Tagen zwischen Weihnachten und Silvester hatten wir großen Zuspruch“, sagt Fick. Die kurze Pause am Jahresende tue aber auch gut. Ein wenig Durchschnaufen.
Am 2. Januar 2022 geht es weiter
45 Stunden später, neues Jahr, anderes Impfzentrum. Nach der Impf-Pause am Neujahrstag geht es am 2. Januar weiter. Um 9 Uhr öffnet das von der SKS Ambulanz organisierte Zentrum in der Stadtbadturnhalle. Um 8.45 Uhr ist noch alles ruhig. Die Parkplätze leer. Das Team bereitet sich vor. Vier medizinische Fachangestellte impfen, zwei Ärzte klären auf. Dazu gehören zur Schicht ein Koordinator, vier Verwaltungsmitarbeiter und zwei Sicherheitsleute. „Heute kommen etwa 380 Menschen“, sagt Martin Genari, der stellvertretende Impfkoordinator des Impfzenrums. Wochentags sind es 500. „95 Prozent davon boostern“, sagt Genari.
Um 9 Uhr steht außen eine Schlange. Ganz vorne: Sandra Dorschner aus Bayreuth. „Was weg ist, ist weg“, begründet die kaufmännische Sachbearbeiterin bei einer Bayreuther Elektronik-Firma den frühen Termin. Angst, selbst an Corona zu erkranken, hat sie nicht. Sie ist hier, weil sie sich bedenkenlos mit der Familie treffen will. „Die Oma ist 91.“ Vor allem aber will sie keine Einschränkungen. „Die Impfpflicht wird kommen“, glaubt sie. Wer weiß, vielleicht gibt es dann keinen Impfstoff.“
Danach geht alles ganz schnell. Datenaufnahme, sehr kurzes Aufklärungsgespräch, Impfkabine. Um 9.10 Uhr kriegt sie die erste Bayreuther Impfung des Jahres 2022. Dorschner ist zufrieden. „Richtig gut organisiert hier“, findet sie.