Rotmain-Center: Brücke bald fertig

Von Katharina Wojczenko und Kerstin Fritzsche

Für Autofahrer war die Situation rund ums Rotmain-Center seit Montag noch angespannter als sonst. Immer wieder ging gar nichts mehr: Ein Stau von der Parkhaus-Ausfahrt am Mainflecklein reichte teilweise über mehrere Stockwerke zurück. Das hatte gleich zwei Ursachen. Eine Ursache ist seit Dienstagnachmittag beseitigt. Kunden ärgerten sich über fehlende Beschilderung.

 
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Autofahrer, die im Parkhaus geparkt hatten, brauchten 20 Minuten und mehr, bis sie draußen waren. Zwei Faktoren kamen zusammen, sagt Isabel Belka, Managerin des Rotmain-Centers: Seit einer Woche ist die Hindenburgstraße wegen Bauarbeiten stadteinwärts gesperrt.

Dazu kam seit Montag die Reparatur der Fußgängerbrücke, die über die Hindenburgstraße hinweg Parkhaus und Tiefgarage verbindet. „Wir mussten zwei Stahlträger austauschen“, sagt Belka, „Die Brücke hatte statische Probleme, weil 2015 ein Lastwagen dagegen gefahren war.“

Lieber jetzt, als nochmal sperren

Da für diese große Baumaßnahme sowieso die Hindenburgstraße gesperrt werden muss, habe das Center sie bewusst jetzt erledigt. Sonst hätte die Straße später noch einmal gesperrt werden müssen.

Für die Parkhausnutzer bedeutete das: Warten. Denn beide Zu- und Ausfahrten in der Hindenburgstraße waren zeitweise geschlossen. Raus ging es nur noch am Sendelbach und am Mainflecklein.

Das bekamen wohl einige Autofahrer trotz Beschilderung nicht mit. Diese sei auch erst unmittelbar vor der Ausfahrt gewesen, berichtet ein Parkhausnutzer. Als also keine Umkehr mehr möglich war. "Hätte ich das alles gewusst, hätte ich gleich woanders geparkt", sagt ein Kunde, der nur schnell etwas besorgen wollte. Denn weder im Parkhaus, noch in der Tiefgarage und auch nicht im Center selbst wurde über die Sperrungen informiert. Es gab auch keine Beschilderung. Als die Kunden merkten, dass etwas anders ist, standen sie Montag und Dienstag mitten drin im Stau.

"Am Mainflecklein werden sie nicht rausgelassen"

Die Lage am Sendelbach sei entspannt gewesen. „Aber am Mainflecklein ist Gegenverkehr, da werden sie nicht rausgelassen“, sagt Belka. Und dann ging erst einmal nichts mehr.

Hostessen verteilen Gummibärchen

Belka geht davon aus, dass die Staus mit den Arbeiten an der Center-Brücke zu tun hatten. Um den Ausparkenden „die Wartezeit zu versüßen“ habe das Center-Management Hostessen ins Parkhaus geschickt, die Gummibärchen an die Wartenden verteilten und Nicht-Ortskundigen den Weg zeigten.

Und die Karenzzeit nach oben gesetzt. Wer seinen Parkschein bezahlt hatte, hatte also mehr Zeit, um die Schranke zu erreichen. „Wer trotzdem zusätzlich zahlen musste, für den werden wir eine Lösung finden“, sagt Belka.

Straßenverkehrsamt hat Einbahnstraße ein Stück vorverlegt

Heiko Ellner-Schubert, stellvertretender Leiter des Straßenverkehrsamts, wusste am Dienstagmorgen nichts von Staus. „Gäbe es Probleme, wüssten wir davon.“ Wegen der Bauarbeiten stehe er in engem Kontakt mit dem Management.

Auch aus seiner Sicht war es sinnvoll, die Brückenarbeiten zeitgleich mit denen an der Hindenburgstraße zu erledigen. „Wir haben dafür die Einbahnstraße nur ein paar Meter vorverlegen müssen“, sagt Ellner-Schuberth.

Die Ausfahrt Hindenburgstraße war Dienstag schon wieder geöffnet, und nicht erst wie ursprünglich geplant Mittwochmorgen um 6 Uhr. Eine Stunde später standen die Autos trotzdem wieder Schlange im Parkhaus - an einem Regentag in den Sommerferien wollten viele in die Stadt.

Am Mittwoch immer noch zu wenig Schilder

Mittwochmorgen ist die Situation entschärft. Lediglich die Fußgängerbrücke zwischen Parkhaus und Center ist noch gesperrt. Letzte Arbeiten werden getätigt, Donnerstag sei die Brücke dann wieder freigegeben.

Das steht aber nirgends - außer direkt an der Brücke: Kunden, die vom Parkhaus ins Center wollen, gehen wir gewohnt auf Parkdeck 4 hoch und werden weder an der Einfahrt, noch an den Kassen, noch an der Aufgangsbeschilderung informiert, dass die Fußgängerbrücke gesperrt ist. Am Mittwochmorgen ärgert sich niemand darüber, denn vor dem gesperrten Übergang steht eine Center-Mitarbeiterin, verteilt wieder Gummibärchen und erklärt den Weg.

Außenrum, treppab, treppauf

Der führt bis Mittwochabend außen herum, über die Treppe hinunter zum Bach, dann über die halb gesperrte Hindenburgstraße und auf der anderen Seite wieder die Treppe außen hoch.

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