Rohrbruch in Bayreuth Der goldene Handgriff in der Netzleitstelle

Auf großer Fläche war die Riedinger Straße bei dem Rohrbruch unterspült worden. Am Mittwoch ist die Hauptleitung bereits wieder repariert. Foto: /Eric Waha

Das Anwerfen zweier Pumpen hat am Dienstagabend wohl größere Schäden und vor allem Folgeschäden im Bayreuther Wassernetz verhindert.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Üppiger Rohrbruch mit vergleichsweise glimpflichen Folgen: Als am Dienstagabend um 18.39 Uhr in der Riedinger Straße eine Hauptleitung der Bayreuther Wasserversorgung platzt, handelt der Diensthabende in der Netzleitstelle extrem schnell. Jan koch, Pressesprecher der Stadtwerke, spricht am Mittwoch im Kurier-Gespräch vom „goldenen Handgriff in der Netzleitstelle“.

Extrem schnelles Handeln

Mit seinem extrem schnellen Handeln habe der Mitarbeiter dafür gesorgt, dass der abfallende Druck durch Umschiebern des Wassers aus der Eichelberg-Zone soweit ausgeglichen werden konnte, dass nicht überall an den neuralgischen Punkten die Wasserleitungen leer gelaufen sind. „Der Kollege hat um 18.42 die erste und um 18.43 die zweite Pumpe aktiviert, um Wasser aus der Druckzone Eichelberg in die Druckzone Hohe Warte zu schicken“, sagt Koch auf Anfrage unserer Zeitung.

Höher gelegene Leitungen liefen leer

Denn: In den vergangenen Jahren hatte es bei ähnlich dimensionierten Rohrbrüchen, wie etwa zu Beginn des Jahres 2019 in der Nibelungenstraße, in der Folge große Probleme gegeben. Nicht nur, weil – wie auch diesmal – der Hochbehälter Hohe Warte bis zum Fall der Schutzklappe leergelaufen war. Sondern weil sonst auch weite Teile des Wassernetzes so viel Wasser und damit Druck verloren hatten, dass es gerade in höher gelegenen Zonen Folgeschäden – also weitere Rohrbrüche – gegeben hat, die im Anschluss mit ebenfalls großem Aufwand behoben werden mussten. Was dennoch nicht ausblieb: Dass in weiten Teilen Bayreuths Wasser über einen gewissen Zeitraum fehlte.

Gegen 23.15 Uhr hatten alle wieder Wasser

Wie Jan Koch am Dienstagabend in mehreren Updates gemeldet hat, seien gut zwei Stunden nach dem Rohrbruch die meisten der Haushalte im Norden und im Westen des Stadtgebiets, die normalerweise an der Hohe-Warte-Leitung hängen, wieder mit Wasser versorgt gewesen. Gegen 23.15 Uhr sei die Wasserversorgung überall im Stadtgebiet wieder hergestellt gewesen, während rund zehn Mitarbeiter der Stadtwerke noch im Einsatz gewesen seien, um das Wassersystem zu entlüften.

Asphaltdecke war stark angehoben

Am Mittwochmorgen zeigt sich vor Ort die Dimension des Rohrbruchs: Die Asphaltdecke der Riedinger Straße war in Teilen stark angehoben worden, als das Wasser aus dem geplatzten Rohr ins Erdreich schoss, fast auf der ganzen Straßenbreite ist am Morgen die Fahrbahndecke abgetragen, aber die Hauptleitung ist kurz vor Mittag bereits repariert, die Mitarbeiter der Fränkischen Baugesellschaft, die wie so oft in Fällen von Rohrbrüchen zum Einsatz kommen, sind gerade dabei, die Baugrube wieder zu füllen.

Mitte nächster Woche ist die Straße wieder frei

Wie Jan Koch sagt, werde es wohl bis Mitte nächster Woche dauern, bis die Riedinger Straße in Richtung Industriegebiet wieder asphaltiert ist und für den Verkehr freigegeben werden kann. So lange müssen die Autofahrer in Richtung Industriegebiet eine Umleitung über die Dr.-Hans-Frisch-Straße und den Ovalkreisel und von dort aus weiter in Richtung Weiherstraße in Kauf nehmen. Anliegerverkehr ist möglich.

Autor

Bilder