Reizvolles Derby: SpVgg-Reserve gegen FSV

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Schrecksekunde: Als Felix Angerer (Mitte) am vergangenen Sonntag verletzt vom Platz geführt werden musste, befürchtete wohl mancher FSV-Anhänger etwas Schlimmeres. Inzwischen besteht aber Hoffnung, dass er im Lokalderby schon wieder dabei sein kann. Foto: Peter Kolb Foto: red

Vier Spieltage sind in der Landesliga Nordost gerade einmal absolviert, da hat der FSV Bayreuth mit neun Zählern schon fast so viele Punkte auf dem Konto wie in der vergangenen Saison nach der gesamten Hinrunde (zehn). Somit kann die Pötzinger-Elf gestärkt und als Tabellendritter ins Stadtderby bei der SpVgg Bayreuth II (13.) gehen, das am Mittwoch um 18.30 Uhr auf der Jakobshöhe steigt.

 
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Nicht gegen seinen Ex-Verein mitwirken kann FSV-Kapitän Alexander Koßmann, bei dem es nach der Verletzung laut Trainer Jörg Pötzinger (ebenfalls ein ehemaliger Altstädter) noch „wenig Sinn“ mache. Und auch sein Stellvertreter Oliver Leykauf, der sich im Urlaub befindet, steht nicht zur Verfügung. Bei Felix Angerer, der am Sonntag beim 3:0-Erfolg über Aufsteiger SpVgg Erlangen nach einem Schlag auf den Fuß ausgewechselt werden musste, wird es wohl wieder gehen.

Das Fehlen Koßmanns fiel bisher aber wenig ins Gewicht, stellt der FSV mit zwölf Treffern – fünf davon hat Florian Schuberth erzielt – doch die zweitbeste Offensive hinter dem SC Schwabach (13) um Acht-Tore-Mann Michael Weiß. Gegentreffer (sieben) haben die Prellmühler hingegen nur einen weniger kassiert als die SpVgg-Reserve. Während diese sich aber am Freitag beim mit dem FSV punktgleichen Aufsteiger SV Friesen mit 1:4 geschlagen geben musste, blieb der Stadtrivale zum ersten Mal in dieser Saison ohne Gegentreffer. „Es ist ein extra Spiel, bei dem es nicht so viel ausmacht, ob du vorher gewonnen oder verloren hast. Bei jedem ist die Vorfreude groß, und natürlich haben wir nach unseren drei Siegen viel Selbstvertrauen. Wir müssen aber aufpassen, nicht zu überdrehen. Und so, wie wir unseren guten Lauf fortführen wollen, werden sie den Bock umstoßen und den ersten Sieg einfahren wollen. Wir wissen, was uns erwartet“, sagt Pötzinger.

Der Sieg gegen den „erwartet unbequemen Gegner“ aus Erlangen sei hochverdient gewesen, es hätte aber auch knapper werden können, so der FSV-Coach, der mit der bisherigen Ausbeute sehr zufrieden ist: „Wir haben natürlich gehofft, dass wir diesmal besser in die Saison kommen, so haben wir es aber nicht erwartet. Gegen Mitterteich haben wir blöderweise verloren, dafür hatten wir in Sonnefeld ein bisschen Glück.“

Die SpVgg-Reserve wollte nach den drei Unentschieden in der Auftaktwoche in Friesen den ersten Saisonsieg einfahren und ging durch den ersten Treffer von Neuzugang Hannes Sommerer auch in Führung. Nach der Roten Karte für Torwart Florian Veigl bekam sie jedoch nach der Pause noch vier Gegentreffer von der Truppe von Armin Eck eingeschenkt, die zuvor lediglich zweimal eingenetzt hatte. Und auch die Bilanz der jüngeren Vergangenheit spricht gegen die Altstädter. In der vorigen Spielzeit konnten sie sich an der Prellmühle zwar mit 3:0 durchsetzen, verloren dann aber auf der Jakobshöhe mit 2:5. Zuvor standen sich beide Teams drei Jahre lang in der Bezirksliga gegenüber. In der Aufstiegssaison 2015/16 gewann der FSV ebenso wie 2013/14 und 2011/12 in der Bezirksoberliga beide Duelle. 2014/15 hatte die SpVgg zweimal die Nase vorn.

Aufgebote

SpVgg Bayreuth II: Kormann – Michaelis, Beszczynski, Krebs, Fuhrmann, Sommerer, Eckert, Müller, Danzer, Seeger, Reutlinger, Bäßler, Menekse, Riess, Peeters.

FSV Bayreuth: Petrovic, Nüssel – Schwarzer, Menzel, Röthlingshöfer, Schuberth, Konradi, Kellner, Sesselmann, Düngfelder, Graf, Angerer, Hendel-Diaz, Ari, Eisele, Schmidt-Hofmann.

TSV Neudrossenfeld beim TSV Sonnefeld

Auch das zweite Heimspiel endete für den TSV Neudrossenfeld mit einer Niederlage. Deshalb muss am Mittwoch um 18.30 Uhr beim Aufsteiger TSV Sonnefeld der zweite Saisonsieg her, um nicht wieder wie in den vergangenen beiden Jahren frühzeitig den Anschluss an die Tabellenspitze der Landesliga Nordost zu verlieren.

Derzeit sind der ATSV Erlangen und der SV Memmelsdorf, dem sich die Neudrossenfelder am Samstag mit 1:2 geschlagen geben mussten, sechs Punkte voraus. Sonnefeld liegt als Vierzehnter drei Plätze hinter dem TSV und hat einen Zähler weniger. Ihren bisher einzigen Erfolg landete die Truppe von Spielertrainer Bastian Renk, mit der er binnen vier Jahren von der Kreisklasse in die Landesliga durchmarschiert ist, am zweiten Spieltag im Nachbarderby bei seinem Ex-Verein VfL Frohnlach (2:1), mit dem er sogar ein Jahr in der Regionalliga gespielt hat. Teamkollege war schon damals der vor dieser Saison von der SpVgg Bayreuth gekommene Tayfun Özdemir, der sich allerdings in Frohnlach eine Gelb-Rote Karte einhandelte und nur vier Tage später bei der 0:7-Heimklatsche gegen den ATSV Erlangen wegen einer Tätlichkeit eine Rote. Zum Auftakt war Sonnefeld zu Hause dem FSV Bayreuth mit 2:4 unterlegen und ist mit insgesamt 15 Gegentreffern aktuell die Schießbude der Liga.

Aber auch die Neudrossenfelder, die ihren Gastgeber im letzten Testspiel mit 4:0 bezwingen konnten, kassieren im Schnitt zwei Gegentore pro Partie. „Wir werden einen Teufel tun, sie zu unterschätzen, erst recht nicht mit ihrem sehr euphorischen Publikum. Trotzdem müssen wir mit breiter Brust auftreten, uns auf uns konzentrieren und versuchen, unsere Leistung mal über 90 Minuten auf den Platz zu bringen, um dreifach zu punkten und unserem Ziel nicht wieder hinterherhecheln zu müssen“, sagt Trainer Werner Thomas. Gegen Memmelsdorf sei seine Mannschaft in der ersten Halbzeit zu weit weg gewesen. In der zweiten habe sie dann von Anfang an Druck gemacht, aber vergessen, den zweiten Treffer nachzulegen. „Wir lassen im Moment sehr viele Chancen liegen und bekommen einfache Gegentore“, fordert der TSV-Coach mehr Konsequenz und Konzentration.

Länger verzichten muss er auf Stefan Kolb, der hofft, dass seine Leidensgeschichte mit den Außenbändern durch eine Operation ein Ende findet. Luca Piga will die Chance ergreifen, Futsal-Profi zu werden.

TSV Neudrossenfeld: Grüner, Reuther – Bargenda, Engelbrecht, Engelhardt, Gareis, Greef, Günther, Haack, Hacker, Hahn, Hamacher, Hilla, Möckel, Pauli, Sahr, Taubenreuther.

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