Rechtzeitig über Bestattung reden

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Zu Lebzeiten alles regeln: Das ist das Motto, unter dem Alexander Christ (links) und Timothy C. Kolb jetzt das erste Bayreuther Bestattungsvorsorge-Haus eingerichtet haben. Foto: Eric Waha Foto: red

Die Hürde ist hoch. Kaum einer mag darüber reden: Beerdigung. Noch dazu, wenn es um die eigene geht. Denn: Man müsste dazu ins Bestattungsinstitut gehen. Das Traditionsunternehmen Himml Bestattungen geht jetzt einen neuen Weg: Mit dem ersten Bayreuther Bestattungsvorsorge-Haus wollen Himml-Inhaber Alexander Christ und Vorsorgehaus-Leiter Timothy C. Kolb Schwellenängste abbauen.

 
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„Das Thema Vorsorge ist stiefmütterlich behandelt worden in den vergangenen Jahren“, sagt Alexander Christ im Gespräch mit unserer Zeitung. Dabei ist das ein Thema, das jeden betrifft. „Im Thema Vorsorge stecken so viele wichtige Komponenten drin“, sagt Timothy Kolb, den mit Alexander Christ eine langjährige Freundschaft verbindet. Kolb, der aus der Werbebranche kommt, formuliert es so: „Man hat 100 Prozent Bedarfsträger in der Bevölkerung. Null Prozent wollen drüber reden.“ Christ und Kolb haben sich unterhalten und waren sich schnell einig: „Wir müssen das Thema aus dem Umfeld des Bestattungsunternehmen herauslösen.“

Planen der letzten Reise

So offen, wie sie über das Thema sprechen, so offen gehen sie auch mit dem Ort um, in den das Vorsorge-Haus eingezogen ist: das ehemalige Reisebüro Viol. Das Vorsorge-Haus nennen sie „ein Reisebüro der anderen Art“. Weil jeder bestimmen soll, wie seine letzte irdische Reise aussehen soll. Mit Veranstaltungen, mit Info-Abenden wollen Christ und Kolb „eine Zielgruppe der Leute um die 50 erreichen. Raus aus der Trauer-Kiste – der Thematik den Spiegel vorhalten“, wie Christ sagt.

Ehrlicher Umgang hilft vor allen den Menschen, die man liebt

„Der Tod ist wesentlicher Teil des Lebens. Deshalb soll man ehrlich damit umgehen.“ Vorsorge heißt: Bestattung planen, Wünsche einbringen, rechtlichen Rahmen ausschöpfen. „In einem lebensbegleitenden Prozess, der testamentarischen Charakter hat.“ Die frühzeitige Auseinandersetzung mit dem Thema erleichtere vieles – nicht nur für einen selbst. „Sondern speziell mit Blick darauf, was man den Menschen, die einem wichtig sind, ersparen oder auferlegen will“, sagt Christ.

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