Brauerei müsste über 300.000 Euro zahlen
Für die Bayreuther Bierbrauerei AG soll das aber nicht gelten, wie der Bauausschuss signalisiert hat. Im Falle eines Wiederaufbaus der Rosenau wären zwar 76 Parkplätze nötig und nur 14 davon könnten derzeit vor dem Haus nachgewiesen werden. Auf die restlichen Stellplätze könnte mit Verweis auf den Bestandsschutz aber verzichtet werden. Das liege im Ermessensspielraum der Stadt, der Eigentümer könne schließlich nichts für den Brand der Disco. Müsste die Brauerei über 300.000 Euro an Parkplatz-Ablöse zahlen, wäre ein Wiederaufbau unwirtschaftlich.
Die Nachbarn halten dagegen: Von einem Bestandsschutz könne keine Rede mehr sein. Schließlich sei die Diskothek restlos abgebrannt und abgeräumt. Ein solcher Schutz könne allenfalls für die benachbarte Gaststätte samt Biergarten gelten, gegen die auch niemand etwas habe. Darum haben die Nachbarn einen Anwalt beauftragt, gegen die Auslegung des Begriffs durch die Stadt vorzugehen.
Vom Kern- zum Mischgebiet?
Denn an diesem Begriff hänge mehr als nur die Zukunft der Diskothek. Mit Verweis auf den Bestandschutz der Rosenau habe der Stadtrat nämlich auch einen Antrag der Nachbarn nicht behandelt, wonach das Gebiet rund um die Badstraße vom Kern- zum Mischgebiet werden sollte. Damit wollten die Nachbarn sogenanntes „störendes Gewerbe“ aus dem Gebiet grundsätzlich verbannen. „De facto sind wir ein Wohngebiet, das muss der Stadtrat endlich mal verstehen“, sagt Wieland Woidig, der an der Badstraße Wohnungen vermietet. Er kämpft genauso an der Seite der drei Unternehmer wie Hans-Peter Hoppe. Der Vorsitzende des Eigentümerbeirats des benachbarten Hochhauses sagt: „Krach, Müll und Dreck von unseren Eigentümern fern zu halten, ist meine Aufgabe.“ Von den etwa 40 Eigentümern, seien die meisten gegen einen neuerlichen Diskothekbetrieb.
Solidarisch mit Groh-Walter und ihren Mitstreitern haben sich unter anderem auch die Betreiber des Restaurants Wiegner, des Hotels Goldener Anker sowie Robert Pfeifer erklärt, der an Bad- und Dilchertstraße 16 Wohnungen vermietet.