Eine Entscheidung jetzt sei aber verfrüht. Lang sprach sich dafür aus, eine Senkung bei den nächsten Haushaltsberatungen zu diskutieren. Er höre nur, was an Geld da sein müsste, weil Maßnahmen nicht umgesetzt wurden.
„Aber wir haben das Geld nicht“, widersprach Josef Neuner (FW/BMG/BG) den Äußerungen Langs. Und auch Geschäftsstellenleiter Peter Thiem sagte: „Ich weiß nicht, wie Herr Lang auf diese Zahlen kommt.“ Die Maßnahmen seien zwar nicht gemacht worden, aber deswegen seien auch keine Zuschüsse geflossen. Diese müssten aber gegengerechnet werden. Für nicht vergleichbar hielt Peter Helldörfer (CSU/JuF) den Schuldenstand von 4,8 Millionen damals und heute. „Damals mussten wir kein Geld vom Vermögens- in den Verwaltungshaushalt zuführen“, sagte er. Auch die Inflationsentwicklung sei anders gewesen. Außerdem habe man 1999 drei Prozent mehr Zinsen leisten müssen. Auch sei die Abwasserentsorgung damals nicht mit den jetzt anstehenden Maßnahmen zu vergleichen. Deshalb spreche er sich auch für eine Senkung des Hebesatzes aus, 400 Prozent bei der Grundsteuer und eine maßvolle Senkung bei der Gewerbesteuer, die sich am Landkreisdurchschnitt von 360 Prozent orientiere.
Zweckgebunden senken zur Schuldentilgung
„Wir sind mit unserer Finanzkraft am Ende im Landkreis“, sagte zweiter Bürgermeister Georg Bauernschmitt (SPD). Man habe aber viel vor. Deshalb sei Weitblick notwendig und eine zweckgebundene Senkung zur Schuldentilgung sinnvoll. Rainer Polster (FWBMG/BG) hielt es für ein falsches Signal, jetzt moderat zu senken. „Wir sollten den Bürgern mitteilen, dass das Geld verwahrt und angelegt wird“, sagte er. Durch das Geplänkel jetzt gefährde man nur die Stabilisierungshilfe. Daniela Drummer (FW/BMG/BG) sprach sich dafür aus, die Hebesätze zu belassen. „Wir konnten anfangs nicht viel tun, weil kein Geld da war“, sagte sie. Mit der Stabilisierungshilfe sei das jetzt aber möglich. Bernhard Vogel (SPD) sprach sich für eine Entscheidung zu den Hebesätzen bei den Haushaltsberatungen aus. „Da liegen dann Zahlen und Fakten auf dem Tisch“, sagte er.
Schließlich stimmte das Gremium mit 8:7 für einen Antrag von Helldörfer zur Geschäftsordnung. Es wurde kein Beschluss gefasst und wird in der Haushaltsberatung neu diskutiert.