Die zwei Frauen waren zufällig dem Mann begegnet, als sie bei der Marienbrücke wanderten. Die Brücke gegenüber dem Märchenschloss ist ein beliebter Treffpunkt für Touristen aus aller Welt, weil man dort einen besonders guten Blick auf den Prachtbau des bayerischen Königs Ludwig II. hat.
In dem steilen Gelände rutschten alle drei aus, man kam miteinander kurz ins Gespräch. Nach Überzeugung des Gerichts hatte sich der Mann dann spontan entschlossen, die 21-Jährige zu vergewaltigen. Zum Verhängnis wurde den Amerikanerinnen, dass ihre Vorfahren aus Asien stammen. „Der Angeklagte steht offensichtlich auf Frauen asiatischer Abstammung“, sagte der Richter. Die Ermittler fanden später bei ihm auch entsprechende Pornofilme.
Täter lieferte den Ermittlern selbst das wichtigste Beweismittel
Nach wenigen Minuten überfiel der Mann die 21-Jährige und fing gleich an, sie brutal zu würgen. Die Freundin wollte zu Hilfe kommen, kratzte den Täter. Doch der körperlich überlegene Angreifer stieß die damals 22 Jahre alte Frau kurzerhand den angrenzenden Abhang hinab, um sich dann weiter an der Jüngeren zu vergehen und diese mit einem Gürtel zu strangulieren.
Der Mann entkleidete die Frau und vergewaltigte sie. Dabei fertigte er auch zwei Videos und ein Foto an - und lieferte somit letztlich den Ermittlern selbst das wichtigste Beweismittel. Richter Schwiebacher betonte mehrfach, dass sich der Angeklagte mit den Filmen der sterbenden und vergewaltigten Frau wohl später ein weiteres Mal sexuell erregen wollte. „Wie eiskalt und abgebrüht ist das?“, fragte der Kammervorsitzende rhetorisch. Nach dem Verbrechen bugsierte der Mann auch die schwerstverletzte 21-Jährige über die Kante des Abhangs. „Er hat sie entsorgt wie einen Sack Abfall“, sagte der Richter.
Anschließend sicherte der 31-Jährige noch vor Ort die Bilddateien der Tat, die er nach Ansicht des Gerichts als „Trophäe“ behalten wollte, und ließ sich von dem Handy den Weg zum Parkplatz zeigen. Es sei „purer Zufall“ gewesen, dass die bereits alarmierten Polizisten den Täter in dem Gelände noch abfangen und festnehmen konnten. Die beiden Frauen mussten unterdessen von einem Hubschrauber aus der Schlucht geborgen werden.
Zahlreiche Touristen hatten den Rettungseinsatz und die Festnahme des Täters beobachtet und aufgenommen. Die Fotos und Video wurden rund um den Globus in sozialen Netzwerken verbreitet.