Probleme mit Auftraggebern
Ein sehr kritisches Bild skizzierte Insolvenzverwalter Hubert Ampferl aus Nürnberg von dem Unternehmen. Das Insolvenzverfahren war im Juni 2010 eröffnet worden. Die Firma habe sich vor der Insolvenz von einem Hochbau- zu einem Generalunternehmen gewandelt. Die Bausummen seien rasant gestiegen, von 1,4 Millionen im Jahr 2005 auf 21 Millionen im Jahr 2009. Ebenso seien auch die Anforderungen in die Höhe gegangen. „Auf kaufmännischer und kalkulatorischer Seite hat die Firma aber mit dem Wachstum nicht mithalten können“, so Ampferl. Es war schwierig den Überblick zu behalten, was zu Störungen bei Bauvorhaben geführt habe. So gab es im Herbst 2009 Probleme mit Auftraggebern, Projekte wurden gekündigt, ein Zwei-Millionen-Auftrag in Nürnberg platzte. Ampferl ließ andere Vorhaben prüfen, aber die meisten schieden wegen Kalkulationsfehlern, Baumängeln, Schadensersatzansprüchen und verzögerter Bauzeiten aus, eine kostendeckende Beendigung der Projekte war nicht möglich. Bis zur Insolvenzanmeldung waren nur noch Kernleistungen wie Rohbauarbeiten machbar. Der Umsatz war zwar im Laufe der Jahre gestiegen, aber die Betriebskosten ebenso, bis letztendlich kein Gewinn mehr erzielt wurde, so Ampferl weiter. Das Unternehmen sei nicht in der Lage gewesen, die Kosten zu kontrollieren. Und so gab es 2010 in 79 Prozessen Forderungen von Subunternehmern und Lieferanten in Höhe von 2,4 Millionen Euro. Auf der anderen Seite gab es in der Firma eine Liste mit Forderungen des Unternehmens in Höhe von 6,6 Millionen Euro. „Die waren aber nicht werthaltig“, sagt Ampferl.