Ein weiser Hund
"Wiener Dog": Ein Dackel blickt mit seinen treuen, weisen Augen auf die Schicksale seiner Herrchen: Da ist der kleine Junge, der erdrückt wird von der Liebe seiner bourgeoisen Eltern (Julie Delpy, Tracy Letts). Die unscheinbare Tierarztassistentin (Greta Gerwig), die sich auf ein Abenteuer mit einem Bad Boy (Kieran Culkin) einlässt. Der gescheiterte Drehbuchautor (Danny DeVito), der auf eine letzte Hollywood-Chance hofft. Und eine in die Jahre gekommene Dame (Ellen Burstyn), die nur dann von ihrer Enkelin (Zosia Mamet) besucht wird, wenn diese Geld braucht. Erträglich wird der Kampf der traurigen Helden gegen die Windmühlen des Alltags oft nur dadurch, dass sie den Hunde-Gefährten an ihrer Seite wissen.
Mit einem großen Gespür für das Aberwitzige sozialer Kontakte, einer unvergleichlichen Beobachtungsgabe für die (Un-)Tiefen der menschlichen Existenz, und einem Humor, der so gnadenlos ist, dass er weh tut, lässt Regisseur Todd Solondz den titelgebenden Dackel in den emotionalen Abgründen amerikanischer Vororte buddeln.
Die Party-Bude
Die Geschichte von Jo und Frank, zwei ziemlich unterschiedlichen Brüdern, die sich aus den Augen verloren haben und sich wieder treffen erzählt "Café Belgica". Als Frank seinem kleinen Bruder anbietet, ihm an den Wochenenden hinter dem Tresen seiner Bar auszuhelfen, finden die beiden wieder zusammen. Und plötzlich gibt es kein Halten mehr: Das heruntergekommene „Café Belgica“ wird zum Anlaufpunkt für das Partyvolk. Eine Arche Noah für die Feierwütigen, wo der Schweiß von der Decke tropft und der Rock'n'Roll aus jeder Pore trieft. In ihrer grundverschiedenen Art ergänzen sich zu einem perfekten Team, und eine Zeit lang ist ihr Leben eine Dauerparty. Doch der permanente nächtliche Rausch erweist sich als ein süchtig machender Trip, bei dem besonders Frank allmählich die Bodenhaftung verliert. Als die Realität sie einholt, drohen sich die beiden Brüder erneut zu verlieren.
Der Schulweg ist das Ziel
Was für viele Kinder ganz normal ist, bedeutet für manche ein echtes Abenteuer: der Weg zur Schule. Ob gefährlich nah an einer Elefantenherde vorbei, über steinige Gebirgspfade, durch unwegsame Flusstäler oder mit dem Pferd durch die Weite Patagoniens – Jackson (11) aus Kenia, Zahira (12) aus Marokko, Samuel (13) aus Indien und Carlito (11) aus Argentinien haben eines gemeinsam: Ihr Schulweg ist sehr lang und gefahrvoll, doch ihre Lust am Leben und am Lernen ist größer. Sie wissen alle, welches Privileg ihre Ausbildung ist – und doch sind sie auch ganz normale Kinder, die Spaß haben wollen. Mit viel Eigensinn und noch mehr Einfallsreichtum räumen sie Hindernisse aus dem Weg, überwinden Ängste und leben vor, was so oft vergessen wird: dass auch der Weg ein Ziel sein kann.
Der Dokumentarfilm "Auf dem Weg zur Schule" lässt vieles in neuem Licht erscheinen, das selbstverständlich für uns geworden ist und verzaubert mit seinen Protagonisten: Zahira, Jackson, Samuel und Carlito überraschen mit ihrer Leidenschaft, Neugier und ihrer unendlichen Energie. Regisseur Pascal Plisson erzählt eine globale Bildungsgeschichte – von Mädchen und Jungen, ihren Freunden und Geschwistern in der kenianischen Savanne, im Atlasgebirge Marokkos, in Patagonien und am Golf von Bengalen.
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