Pottenstein Suche nach Helfern für den Sommer

Rosi Thiem
Sonne satt: Viele Besucher des Erlebnisfelsens nutzten das schöne Wetter – wie hier auf dem Skywalk.Die Mitarbeiter Tobias Brütting, Jan Britting und im Hintergrund Betriebsleiter Uwe Heinlein sind motiviert und freuen sich auf die neue Saison. Foto: Rosi Thiem

Am Samstag und Sonntag zählte jedes Ticket am Pottensteiner Erlebnisfelsen. Ein Teil der Einnahmen an diesen beiden Tagen geht an die SOS-Kinderdörfer in der Ukraine.

 
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„Hier werden unter dem Motto ,Rodeln für einen guten Zweck’ Kinder und Familien von uns unterstützt“, erklärt Uwe Heinlein. Die Hilfskampagne kam genau richtig zum offiziellen Saisonstart. „Wir haben nun am Wochenende von 10 bis 17 Uhr wieder geöffnet und unter der Woche von 12 bis 16 Uhr. Ab dem 9. April ist dann täglich von 10 bis 17 Uhr – nach Bedarf auch gerne länger offen“, zeigte der Betriebsleiter auf.

Die letzten zwei Jahre waren durch Corona in jeder Hinsicht stark eingeschränkt. „Es war auch sehr personalintensiv. Mehrere Besucher mussten wir leider immer wieder wegschicken, weil sie die gerade gültigen Regelungen nicht erfüllten. Nun hoffe ich, dass es heuer endlich wieder einigermaßen normal wird. Das ist dann für uns, aber auch für unsere Gäste einfacher“, erhoffte sich Heinlein, der seit 2011 Betriebsleiter ist.

Neuer Kranplatz gebaut

Was gibt es heuer Neues am Erlebnisfelsen? „Hier haben einen neuen Kranplatz gebaut, der ist nun fertiggestellt. Bereits seit Februar sind wir schon mit den jährlichen Ertüchtigungs- und Wartungsarbeiten am Gelände, den Bahnen und Schlitten beschäftigt“, zeichnete er das bisherige Geschehen auf, während er nebenbei Anweisungen für Pausen- und Einsatzpunkte erteilte.

Mit Festangestellten und Aushilfen arbeiten über 100 Mitarbeiter vor Ort in Pottenstein. „Wir sind gerade jetzt für den Sommer immer auf der Suche nach zusätzlichen Festangestellten, Schülern, Studenten, Hausfrauen und Rentner/innen“, zählte er auf. „Bei uns geht es sehr familiär zu. Langjährige Mitarbeiter, die mittlerweile schon in Rente gingen, arbeiten nun als Aushilfen wieder bei uns“, freute er sich. Das Familiäre bestätigten auch Jan Britting und Tobias Brütting. Letzter ist seit fünf Jahren als Aushilfe am Erlebnisfelsen dabei. „Ich bin durch meine Schwester und durch Freunde hierhergekommen. Hier kann man sich gut zum Studium Geld verdienen. Es herrscht hier ein gutes Arbeitsklima in einem jungen Team.“ Gastronomie, Ticketverkauf – der 22-Jährige Elbersberger Betriebswirtschaftsstudent Brütting ist überall einsetzbar und liebt die abwechslungsreiche Tätigkeit an der frischen Luft.

Immer wieder Helfer gesucht

Dies bestätigte auch Jan Britting, der an diesem Tag mit Tobias zusammenarbeitete. „Mein Opa arbeitet da. So bin ich hierhergekommen. Ich schaffe in allen Abteilungen, egal ob am Bungee, der 3 G- Kontrolle oder an den verschiedenen Bahnen, ich bin da, wo ich gebraucht werde“, winkte der 15-jährige Schüler aus Herzogwind lachend ab. „Ich bin seit Juli 2021 dabei und schätze genau wie Tobias die Abwechselung und das Familiäre in unserem guten Team.“

Beim neuen Kranplatz, der gerade eröffnet wurde, hielten sich gerade Philipp, Kelly und Santiago Schlosser aus Tanzfleck bei Freihung auf. Sie waren nicht zum ersten Mal am Erlebnisfelsen. Der gelbe und noch blitz-blank-funkelnde Kran aber war für sie neu - besonders für den eifrigen Nachwuchs, der die Hebel schon geschäftig ausprobierte. „Wir kommen aus der Nähe von Grafenwöhr, das ist nicht so weit. Wir sind 50 Minuten gefahren“, bemerkte der junge Familienvater. An Pottenstein und die fränkische Schweiz hatte die kleine Familie gute Erinnerungen. „Vor zwei Jahren machten wir eine Tour durch die ,Fränkische’. Hier besuchten wir auch die Sommerrodelbahn. Es war ein wirklich schöner Ausflug. In der Region kann man so viel unternehmen. Anschließend machte ich meiner jetzigen Frau Kelly einen Heiratsantrag“, lachte er glücklich. Für die beiden wird die Fränkische Schweiz in langer und guter Erinnerung bleiben.

Endlich wieder raus

Viele Besucher wollen nach der langen Coronazeit einfach wieder heraus. Oft werden Uwe Heinlein und seine Mitarbeiter nach Sehenswürdigkeiten und Anlaufpunkte in der Region gefragt. „Wir geben sehr gerne Auskunft. Für uns ist das keine Konkurrenz, sondern wir sehen es als Einheit mit Synergien. Das ist Werbung für unsere gesamte Region. Auch Tagesgäste brauchen Tipps zum Verweilen und nehmen diese gerne an. Sobald das Wetter schön ist, kommen die Gäste“, sagte Uwe Heinlein. Und die Gäste haben auch Hunger und Durst. „Die Renner sind nach wie vor die Currywurst, Jägerschnitzel und unsere selbst gebackenen Kuchen. Auch unsere Torten sind selbst gemacht“, bekräftigte er. „Das merken unsere Besucher und schätzen es.“

E-Card-Bahn in Planung

Allerdings ergäben sich durch die aktuelle Weltsituation bereits Lieferkettenschwierigkeiten. „Lebensmitteleinkäufe sind wahnsinnig im Preis gestiegen. Zudem gibt es Lieferengpässe oder Stückzahlbeschränkungen. Unser hochwertiges Frittierfett, beispielsweise ist nun doppelt so teuer wie vor Kurzem“, bedauerte er. Es ist nichts beständiger als der Wandel: Der Betriebsleiter freute sich auf die neue, bereist geplante Attraktion. „Geplant ist eine E-Card-Bahn, die elektrisch angetrieben wird. Neben unseren zwei Rodelbahnen und dem Hexenbesen ist genug Platz am Gelände. Bei dieser schienengeführten Bahn kann man im Zwei-Sitzer selbstständig Gas geben, das ist neu. Die Bauvoranfrage wurde schon gestellt.“

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