Mit Bier in der Wachskabine gefeiert
„Das ist über alle Erwartungen hinaus“, sagte DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher. Der 75-Jährige war außer Atem, er war auf der Ziellinie neben Walter hergelaufen, um sie anzufeuern. „Und nun strahle ich mit der Sonne um die Wette“, sagte er.
„Ich habe erstmal Bier in die Wachskabine gebracht“, berichtete derweil Deutschlands Chef de Mission Karl Quade. Verdient, wie Bundestrainer Ralf Rombach fand. „Das war auch eine Materialsache“, sagte er: „Aber wie Leonie in so jungen Jahren die Nerven behält, ist schon sehr besonders. Sie ist einfach eine coole Socke.“
Dass die zuvor stets direkt vor Walter platzierte Kazmaier am Dienstag pausierte, sei dennoch kein Fehler gewesen, beteuerten alle. „Man muss vorsichtig sein, was man einem 15-jährigen Körper zumutet“, sagte Beucher. Quade erklärte, man könne eine so junge Athletin nicht sechsmal starten lassen. „Wer weiß, was man damit nachhaltig kaputtmacht“, meinte er. Und Rombach stellte gleich die nächste Überraschung in Aussicht: „Linn wollte gerne für den Sprint am Mittwoch viele Körner haben.“
Bis Dienstag nicht so gut gelaufen
Bei den erfahrenen nordischen Athleten war es bis Dienstag nicht so gelaufen, doch es folgte die Erlösung. Wicker wurde von Oksana Masters jubelnd im Ziel empfangen. Über die Bronzemedaille der Stuttgarterin schien sich die US-Amerikanerin fast mehr zu freuen als über ihr Silber. Denn Wicker hatte Bronze gleich vier nach ihr einlaufenden Chinesinnen entrissen. Und deren Klassifizierung hatte Masters dieser Tage in Frage gestellt.
Der besondere Jubel habe „sicher damit zusammengehangen.“ Was die Kritik an der Klassifizierung beträfe, „bin ich ja auch ganz bei ihr“, sagte Wicker, die laut Beucher „bärenstark“ gelaufen war. Auch Fleigs Leistung sei „sensationell“ gewesen: „Und das, nachdem er bisher so enttäuscht war.“ In den ersten beiden Rennen hatte der Freiburger Rang fünf und neun belegt. Wicker war einmal Fünfte geworden und hatte auf den zweiten Start verzichtet.
Freiburger Fleig freut sich über Podestplatz
Fleig erklärte deshalb auch, er sei „mega erleichtert und superhappy. Ich war vor heute schon stolz wie Harry auf unser Team, weil ich mich mega für die Jungen gefreut habe. Jetzt selbst auf dem Podium zu stehen, ist aber auch sehr cool.“
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