Opernhaus: Andreas Opel sorgt fürs Essen

Von Thorsten Gütling
Andreas Opel: Nach dem Ende des Opernhauscafés kümmert er sich um das leibliche Wohl im wiedereröffneten Weltkulturerbe. Foto: Andres Harbach Foto: red

Nur Weiß- und kein Rotwein, der macht Flecken auf dem barocken Holzboden. Und ja nichts kochen, des Brandschutzes wegen. Dafür Pralinen und Mandelmilch, wie früher üblich in einer Oper. Wenn am 12. April das Markgräfliche Opernhaus wieder eröffnet, dann ist Andreas Opel, Gastronom und Schokoladenvertreiber aus Glashütten, für das leibliche Wohl zuständig.

 
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Opel, 38 Jahre, hat sich gegen eine ganze Reihe Gastronomen aus Bayreuth und der Region durchgesetzt. Warum? Weil Opel auch das Schlosscafé des Felsengartens Sanspareil betreibt und bei der Bayerischen Schlösserverwaltung daher längst kein Unbekannter mehr ist. Christine Maget, bei der Schlosserverwaltung für die Bayreuther Häuser zuständig, sagt, die guten Erfahrungen mit Opel und sein Konzept hätten den Ausschlag gegeben. Opel sagt: „Ich habe wohl glaubhaft vermittelt, dass mir das Opernhaus eher eine Herzensangelegenheit und Ehre ist, als ein Business-Projekt. Weil im Opernhaus aus „konservatorischen Gründen“, wie es heißt, weder gekocht noch aufgewärmt werden darf, wird es vorerst nur kalte Kost geben. Die soll ausschließlich aus der Region kommen, in Glashütten zubereitet und dann an das Opernhaus geliefert werden. Eine Küche steht seit dem Ende des Opernhauscafés im Redoutenhaus, das jetzt zum Museum umgebaut werden soll, schließlich nicht mehr zur Verfügung.

Anis- statt Laugenbrezeln soll es zum Beispiel geben, weil das besser zu Region passe. Und Pralinen und Mandelmilch. Dass das früher in Opernhäusern üblich gewesen sei, habe Opel von einem Experten der Schlösserverwaltung erfahren. Kurzum: Das historische am Opernhaus soll aufgegriffen und in die Neuzeit überführt werden. Oder anders: Genussregion trifft Weltkulturerbe, nur bitte nicht im historischen Zuschauerraum. „Der ist sakrosankt“, sagt Maget. Speisen sind während der Vorstellungen also strengstens verboten.

Mitarbeiter gesucht

Alleine wird Opel sein neuestes Projekt aber nicht stemmen können. Mit gut 50 Veranstaltungen rechnet er in der ersten Saison, die von April bis Oktober geht. Mindestens 20 Mitarbeiter will er dafür in den acht Wochen bis zur Eröffnung noch finden.

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