Eine schriftliche Fassung seines Gutachtens über Zschäpe hatte Saß dem Gericht bereits vorgelegt und ihr darin Schuldfähigkeit attestiert. Auf mehr als 170 Seiten fasst er Eindrücke aus Akten und Beobachtungen im Prozessverlauf zusammen. Sprechen konnte er mit Zschäpe nicht, weil sie dazu nicht bereit war. In seiner «vorläufigen Beurteilung» bescheinigt er Zschäpe trotz ihres «komplizierten Lebensgangs» mit einem unbekannten Vater und «Belastungen durch das Verhalten der Mutter», sie scheine «eine recht kontaktfreudige junge Frau gewesen» zu sein.
Offen ist, wie Zschäpes Pflichtverteidiger Wolfgang Heer, Wolfgang Stahl und Anja Sturm auf Saß' Gutachten reagieren werden. Sie hatten vergeblich eine Verschiebung seines Vortrags verlangt und ein Gegengutachten eines anderen Experten angekündigt.
dpa
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