Nicht die größten Muskeln zählen, sondern die schönsten Sportfitness-Meisterschaft: Mister Adonis studiert in Bayreuth

Von Sarah Bernhard
Er räumte ab: Uli Breu (25) aus Cham, der in Bayreuth Sportökonomie studiert, wurde am Samstag nicht nur zum fittesten Mann Deutschlands (Mister Fitness), sondern auch zum Mann mit den schönsten Muskeln (Mister Adonis) gewählt. Und den Gesamt-Turniersieg bei den Männern nahm er auch noch mit. Foto: Harbach Foto: red

Sie trainieren hart, essen wenig und besprühen sich mit Farbe, die die Pigmentierung der Haut anregt. Und all das nur, um Mister Adonis oder Miss Fitness-Modell zu werden. 27 Kinder und Jugendliche und 28 Erwachsene kämpften bei der Deutschen Sportfitness-Meisterschaft am Wochenende in Bindlach um einen der begehrten Pokale. Und einer gewann sie alle.

 
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Er ist der überragende Sieger: Uli Breu aus Cham, 23, Sportökonomie-Student in Bayreuth, wurde bei der Deutschen Fitness-Meisterschaft am Samstag in der Bärenhalle nicht nur zum Mister Fitness, sondern auch zum Mister Adonis, dem Mann mit den schönsten Muskeln Deutschlands, gekürt.

Er war einer von nur zwei Männern, die in beiden Kategorien antraten: einmal in Anzug und Badehose, einmal mit einer Kür, bei der der 23-Jährige unter anderem aus dem Stand heraus einen Salto macht. „Mit nur vier Prozent Körperfett ist so etwas schwierig. Die meisten trauen sich das nicht“, sagt Juror Markus Kittner zur Erklärung.

In Bindlach modeln die Frauen, statt zu turnen

Von den zwölf teilnehmenden Frauen will keine einzige turnen. Deshalb dürfen die Jugendlichen, die schon bei der zuvor ausgetragenen Fitness-Jugend-Meisterschaft angetreten sind, ihre Kür noch einmal zeigen. Weil sie zu jung sind, entfällt die eigentlich notwendige Bikini-Runde.

Dafür sind die dort antretenden Frauen bei der Präsentation ihres Körpers umso motivierter. Alisha Pohl, 20, ehemalige Miss Volksfest, ist zum ersten Mal dabei. „Ich hätte es mir schlimmer vorgestellt“, sagt sie nach dem Posieren auf der Bühne. „Nur danach haben mir alle Muskeln versagt.“

Weitere Bilder von der Internationalen Deutschen Sportfitness-Meisterschaft in Bindlach gibt es in unserer Bildergalerie.

"No to racism"

Auf die Sportfitness-Meisterschaft am Samstag folgte am Sonntag die Aktion „No to racism“ (Nein zu Rassismus), bei der sich in der Bärenhalle  19 Sportvereine aus der Region präsentierten. Markus Kittner hat die Aktion organisiert.

Herr Kittner, was soll das Ganze?
Markus Kittner: Bei „No to racism“ können die Vereine ihr Sportangebot vorstellen und zeigen: Egal, welche Hautfarbe du hast, egal aus welcher Nation du kommst, egal, was du glaubst, bei uns bist du willkommen.“

Haben Sie sich das ausgedacht?
Kittner: Ja und nein. Auf die Idee kam ich durch die Champions League, wo am Anfang alle in ihrer Sprache „Nein zu Rassismus“ sagen. Aber was nützt uns das hier, bei Real Madrid kann von unseren Jugendlichen keiner spielen. Also wollte ich diese Idee hier vor Ort umsetzen und habe rund 80 Vereine gefragt, ob sie mitmachen.

Und, wie war die Resonanz?
Kittner: Die Bereitschaft der Vereine war sehr groß. Einige haben sofort zugesagt, und übrigens war auch Landrat Hermann Hübner sofort einverstanden, als ich fragte, ob er die Schirmherrschaft übernimmt. Andere fanden die Idee gut, trauten sich eine Aufführung auf der Bühne aber nicht zu. Für Schwimmvereine zum Beispiel ist das ja auch eher schwierig. Ein paar antworteten auch gar nicht. Aber dazu muss ich auch sagen, dass ich per Email eingeladen habe und ein paar Anfragen vielleicht auch im Spam-Ordner gelandet sind.

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