Reform der gymnasialen Oberstufe
Das bayerische Gymnasium wird sich weiter verändern: Die Fünftklässler beginnen jetzt mit dem G 9. Auch die sechsten Klassen durchlaufen wieder neun Schuljahre. Die Lehrpläne für die Sechsten seien fertig, die von sieben bis zehn würde gerade erarbeitet. Die erste 13. Jahrgangsstufe werde es im Jahr 2025 geben, so Trautner. Doch die Oberstufe solle mit einer stärkeren Profilbildung weiter reformiert werden. „Wer es schafft, kann trotzdem in acht Jahren auf der Überholspur zum Abitur gelangen“, sagte die Kultusstaatssekretärin.
In der Unterstufe wurde dem Wunsch vieler Eltern entsprochen, weniger Nachmittagsunterricht für die Kinder anzubieten. Die Grundlagenfächer werden mindestens an drei Wochenstunden gelehrt. Die digitale, politisch-historische und naturwissenschaftliche Bildung werde gestärkt.
Digitales Klassenzimmer
Um die Digitalisierung in den Schulen angemessen vermitteln zu können, würden die technische Ausstattung verbessert. Den Kommunen als Sachaufwandsträger stehen dafür in drei Förderprogrammen 2,15 Millionen Euro zur Verfügung. „Dabei muss aber die Technik der Pädagogik dienen“, sagte Trautner. „Kinder sollten nicht nur eine Tastatur bedienen, sondern auch mit dem Stift schreiben können.“ Die digitale Bildungsplattform Mebis wird bereits von 4300 Schulen genutzt.
Schüler als Wertebotschafter
Neu ist die sogenannte Werte-Initiative an den Schulen. Dafür sollen 20 bis 25 Jugendliche pro Regierungsbezirk zu Wertebotschaftern ausgebildet werden. An 135 Schulen startet ein Schulversuch zum privaten Gebrauch des Handys in der Schulzeit, darunter sind elf oberfränkische Schulen wie etwa in Pegnitz. An den Schulen wird es künftig mehr Sozialarbeiter und Psychologen geben, um bei Krisen eingreifen zu können. In neuen Deutsch-Intensiv-Klassen sollen Kinder auf die Regelschule vorbereitet werden, in Oberfranken soll es davon 40 geben.
Auch die Berufsorientierung verliere man nicht aus dem Blick, so Trautner. An den Berufsschulen werden neue Angebote, wie die Kauffrau für E-Commerce etabliert. Und nicht zuletzt sollen die Lehrer mit einem neuen Gesundheitsinstitut und mehr Beratungsangeboten besser unterstützt und entlastet werden. Den Schulleitungen werden mehr Stunden für ihre verantwortungsvolle Arbeit eingeräumt.