Neue Gründung Bindlach: Feuerwehrhaus doch Tausendfüßler

Im November kam der Bauantrag, den hier die Architektin Martina Lenk an den Bindlacher Bürgermeister Christian Brunner übergab. Jetzt gibt es eine Änderung der Gründung für das neue Bindlacher Feuerwehrhaus. Foto: Archiv/Eric Waha/Eric Waha

Das neue Bindlacher Feuerwehrhaus bekommt nun doch eine neue Gründungs-Version. Die, die man eigentlich schon verworfen hatte.

 
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Bindlach - Das Bindlacher Feuerwehrhaus wird nun doch ein Tausendfüßler. Denn: Statt der geplanten Brunnenring-Gründung soll nun doch das einst verworfene Modell der Bohrpfahl-Gründung zum Einsatz kommen. Unterm Strich könne man damit nicht nur Geld sparen, sondern auch über Geothermie für Wärme- und Kältegewinnung nachdenken, heißt es am Montagabend in der Sitzung des Gemeinderats.

Bohrpfähle waren intensiv diskutiert worden

Das derzeit größte Bindlacher Bauprojekt mit einem Volumen von 8,1 Millionen Euro hat eine neue – eine tief greifende – Änderung der Bauplanung erfahren. Dabei wird die ursprünglich geplante Variante der Bohrpfahl-Gründung wieder der Favorit für den nicht ganz unproblematischen Baugrund an der neu benannten Straße An der Feuerwache werden, wie Bürgermeister Christian Brunner und der Architekt Günter Lenk in der Sitzung sagen. Der Statiker Helmut Raps hatte, sagt Lenk in der Sitzung, „die Brunnenring-Gründung als die ausschreibungswürdige Variante angesehen“, obwohl man „über den zweiten Weg, die Bohrpfahl-Gründung auch intensiv diskutiert hatte“.

Brunnenringe waren „überzeugend“

Helmut Raps sagt, als Tragwerksplaner sei für ihn die Brunnenring-Gründung „so überzeugend“ gewesen, weil bereits in einer Tiefe von vier bis viereinhalb Metern tragfähiger Boden anstehe. Allerdings habe nun die Firma, die europaweite Ausschreibung für sich entscheiden konnte, von sich aus den Vorschlag gemacht, „dass man es mit Bohrpfahl-Gründung machen könnte“. Diese Variante sei auch deshalb „die beste Lösung“, sagt Raps, „weil das Landratsamt ein Wasserrechtsverfahren in die Waagschale geworfen hat“. Und: Ausschreibungsrechtlich habe es auch keine Möglichkeit gegeben, „eine Alternative auszuschreiben“, sagt Lenk auf Nachfrage von Robert Bertoldo (Grüne) – deshalb sei die Brunnenring-Gründung als erste Wahl ausgeschrieben worden.

Gründung auf Sandstein

Das neue Feuerwehrhaus werde nun mit einer großen Anzahl an Bohrpfählen gegründet und stehe „in zwölf Metern Tiefe auf Sandstein, auf hervorragendem Boden“, wie Raps auf Nachfrage von Werner Fuchs (CSW) sagt. Ursprünglich, sagt Raps auf den Einwurf von Dominic Leicht (CSU), warum man nicht gleich auf die Version der Bohrpfähle geschwenkt sei, sei man davon ausgegangen, „dass die beiden Gründungen in etwa gleich viel kosten, die Brunnenring-Gründung sogar günstiger“ sei. Aber nun gehe man davon aus, dass man nicht nur rund 180 000 Euro sparen könne, sondern auch die längst wieder verworfene Geothermie ins Spiel zurückkomme. Das begrüßt der Gemeinderat genauso einstimmig wie die neue Gründungs-Version.

Baubeginn Mitte August oder Anfang September

Der geplante Baubeginn, der eigentlich für Mitte Juni anvisiert war, wird sich allerdings verschieben. Christian Brunner sagt auf Kurier-Nachfrage am Dienstag, „dass die Baufirma zwar Gewehr bei Fuß steht, aber noch auf der Suche nach einer Bohrpfahl-Firma ist“. Er sei optimistisch, dass Mitte August bis Anfang September der Startschuss fallen könne. „Mit Bohrpfählen geht es auch schneller als mit der anderen Gründungs-Variante“, sagt Brunner.

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