Ein Pilgerweg, der durch Nordspanien bis nach Santiago de Compostela im Westen Spaniens führt. Er hat vier Zubringer durch Frankreich, diese verzweigen sich weiter, mittlerweile bis nach Polen. Um sie vom eigentlichen Jakobsweg abzugrenzen, werden sie „Wege der Jakobspilger“ oder“ Jakobuswege“ genannt.
Woher kommt der Name?
Jakobus der Ältere war einer der zwölf Apostel. Nach Jesu Tod wurde er der Legende nach Spanien geschickt, um dort zu missionieren, blieb allerdings erfolglos. Nach seinem Tod wurde sein Leichnam mit dem Schiff nach Santiago de Compostela gebracht und dort begraben. Im Mittelalter wurde das Grab wiederentdeckt. Die Menschen begannen, dorthin zu pilgern. In der Neuzeit geriet diese Tradition fast in Vergessenheit, erst in den 1970er Jahren lebte sie wieder auf.
Woran erkenne ich den Jakobsweg?
Der Jakobsweg ist mit einer Muschel gekennzeichnet, die gleichzeitig die Pilgerströme nach Santiago de Compostela symbolisiert. Nebenwege wie der Jakobusweg Fichtelgebirge über Kirchenpingarten sind zusätzlich mit einem gelben Punkt markiert.
Ist pilgern konfessionsabhängig?
Nein. Im Gegensatz zu Wallfahrten, die meist rein katholisch sind, ist pilgern ökumenisch. Eine weitere Pilgerroute, die Via Francigenia, führt zu den Gräbern der Apostel Petrus und Paulus in Rom. Auch in anderen Religionen wird gepilgert, Muslime etwa pilgern unter anderem nach Mekka.
Wie viele Menschen pilgern auf dem Jakobsweg?
In Santiago de Compostela kamen 2015 rund 262 000 Pilger an, durch Bayreuth pilgern jährlich geschätzt 300 Menschen.
Was ist seit Sonntag neu?
Am Sonntag wurde Neudrossenfeld offiziell an den Jakobusweg angeschlossen. Allerdings liegt die Dreifaltigkeitskirche nicht auf der Route, sondern man pilgert von Bayreuth aus los und kommt auch wieder dort an. Die Dreifaltigkeitskirche ist eine ehemalige Jakobuskirche, die während der Reformation umbenannt wurde. Es gibt dort vier spätgotische Altartafeln zur Jakobslegende und eine lebensgroße, vergoldete Jakobsfigur. Die Idee, Neudrossenfeld an den Jakobusweg anzuschließen, hatte die Neudrossenfelderin Karla Fohrbeck, die bereits den Jean-Paul-Weg und den Rotmain-Auen-Weg erfunden hat.