Neid in Hollfeld: Kleinkarierter Kleinkrieg

Von Peter Engelbrecht
Das Rathaus in Hollfeld. Foto: Ronald Wittek/Archiv Foto: red

Was ist bloß in Hollfeld los? Diese Frage drängt sich nach der Bilanz der jüngsten Stadtratsklausur auf Kloster Banz auf. Die Stadträte wünschen sich in Zukunft keinen Neid und keine Missgunst mehr, fasste Stadtrat Johannes Röhm in der

 
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Offenbar gibt es im Gremium neidische Blicke auf andere Amtskollegen, die sich erdreisten, Anträge einzubringen. Und: Bürgermeisterin Karin Barwisch spricht gar von Neid und Missgunst zwischen den Bürgern in der Kernstadt und den 20 Ortsteilen. Der eine gönnt dem anderen nichts, lässt sich die Situation zusammenfassen. Zudem fühlen sich die „Landbewohner“ chronisch benachteiligt, glauben, dass die in der Stadt mehr bekommen.

Dieses Denken gibt es auch in vielen anderen Orten. Doch es schwächt den Stadtrat und die Kommune insgesamt. In einer Zeit, in der Städte und Gemeinden auf dem flachen Land gegen den Sog der Zentren kämpfen müssen, in der ein knallharter Wettlauf um neue Firmenansiedlungen und Neubürger läuft, werfen Neiddiskussionen ein schlechtes Licht auf die jeweilige Kommune. Es gibt genug Beispiele in der Region, die zeigen, dass sich Streit im Stadtrat nicht auszahlt. In einem Klima des Misstrauens kann ein Gremium nicht vernünftig arbeiten und die Kommune nach vorne bringen. Wenn es nicht mehr um die Sache geht, läuft etwas schief.

Natürlich sollte im Stadt- und Gemeinderat hart diskutiert werden, können manchmal auch die Fetzen fliegen, aber Dauerstreit und -neid bringen nichts. Die Bürger setzen auf nachvollziehbare Lösungen und hoffen, dass die gewählten Räte diese suchen und auch finden. Kleinkriege sind da kleinkariert.

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