Benecke sagte, bei seinen Untersuchungen habe er auch mit Laboren im Ausland zusammengearbeitet, die nicht gewusst hätten, woher die Proben stammen, die sie begutachtet hätten. Dass die Ergebnisse von Gutachten aus der Vergangenheit durch neue Forschungen revidiert würden, habe vor allem mit moderneren Methoden zu tun.
Exponat aus Großbritannien Teil eines menschenverachtenden Relikts?
Nach Angaben von Wagner hat die Stiftung im vergangenen Jahr aus Großbritannien ein weiteres Exponat erhalten, das zu einem ebenfalls besonders berüchtigten Teil der Geschichte des Konzentrationslagers gehören könnte: ein möglicherweise menschliches Stück Haut, das nach seiner Form zum sogenannten Großen Lampenschirm von Buchenwald gehören könnte. Von diesem Lampenschirm, der komplett aus Menschenhaut bestehen soll, existieren bei der Stiftung bislang nur wenige Fotografien. Eine davon zeigt diesen Lampenschirm auf einem Schreibtisch im Dienstzimmer des damaligen KZ-Kommandanten Hermann Pister.
"Ganz offensichtlich ist dieser Lampenschirm gefleddert worden", sagte Wagner. Die Wahrscheinlichkeit, dass einzelne Teile dieses Schirms nach Ende des Zweiten Weltkriegs deshalb rund um den Globus verteilt seien, sei groß.
Ob es sich bei dem kürzlich an die Gedenkstätte übergebenen mutmaßlichen Hautstück wirklich um menschliche Überreste handelt, soll nun Benecke klären. Auch zu weiteren "human remains" aus dem Bestand der Gedenkstätte arbeitet er noch an Gutachten.