Nachdem das Gericht ihren Beamtenstatus bestätigt hat, muss ein neuer Geschäftsverteilungsplan erstellt werden Rathaus Pegnitz: Sylvia Tennert wartet auf neue Aufgaben

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Altbürgermeister Manfred Thümmler wollte Sylvia Tennert die Leitung einer neuen Abnteilung in der Stadtverwaltung übertragen - ob diese jemals kommt, ist eher unwahrscheinlich. Foto: Archiv/Lenk Foto: red

Was da am Ende rauskommt, kann und will noch niemand sagen: Nach wie vor ist völlig unklar, welche Rolle Sylvia Tennert künftig im Pegnitzer Rathaus spielen wird. Welche Funktion sie bekleiden, welche Aufgaben sie wahrnehmen soll. Dazu braucht es einen neuen Geschäftsverteilungsplan. Und der ist noch nicht fertig. Tennert war wie mehrfach berichtet fristlos gekündigt worden, ihre Klage beim Verwaltungsgericht Bayreuth gegen den Rausschmiss war erfolgreich.

 
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Grund für die leidige Geschichte waren bekanntlich angebliche Verfahrensfehler bei ihrer Verbeamtung, die noch Altbürgermeister Manfred Thümmler in die Wege geleitet hatte. Sein Nachfolger Uwe Raab und geschäftsleitender Beamter Herbert Lauterbach sahen im Nachhinein Fehler, wollten Tennert ins Angestelltenverhältnis zurückversetzen. Das lehnte sie ab, die Kündigung folgte auf dem Fuß. Vor Gericht kam die Stadt jedoch mit ihrer Argumentation nicht durch.

Mit 13:7 Stimmen beschloss der Stadtrat nach dem für die Kommune vernichtenden Urteil, auf einen Einspruch zu verzichten. Jetzt geht es darum, was dies für Sylvia Tennert in ihrer beruflichen Praxis bedeutet. Bürgermeister Raab hält sich auf Anfrage unserer Zeitung bedeckt: „Leider kann ich zukünftige Personalangelegenheiten im Moment nicht öffentlich diskutieren.“

Zuständig für Windpark

Die Verteilung der Dienstaufgaben für städtische Beschäftigte falle laut bayerischer Gemeindeordnung in die Zuständigkeit des Bürgermeisters, der Stadtrat sei für die Bereitstellung der Planstellen verantwortlich. Über den Stellenplan im jährlichen Haushalt. Insofern ist er, so Raab, eingebunden in die Frage der Absicherung der Stelle, nicht aber in die Frage des konkreten Einsatzgebietes eines Beschäftigten. Zurzeit befasst sich Sylvia Tennert mit der Verwaltung des Windparks Büchenbach, der Organisation der Wirtschaftlichkeitsprüfung für den geplanten Windpark Buchau und der Verwaltung des Haushalts des Wirtschaftsbandes A 9/Fränkische Schweiz. Eine Funktionspalette, die weit weniger Facetten umfasst, als dies Raabs Vorgänger Manfred Thümmler noch 2012 geplant hatte. Er wollte in der Stadtverwaltung eine zusätzliche, eine vierte Abteilung unter dem Oberbegriff „Demografie und Umwelt“ einrichten. Mit Tennert als Leiterin.

Das hatte Thümmler vor

Sie hätte sich dabei persönlich um folgende Aspekte kümmern sollen, so Thümmler auf Nachfrage: Geschäftsführung des Windparks Büchenbach, die „wirtschaftliche Begleitung“ der Kommune als Bestandteil der Metropolregion Nürnberg, Geschäftsführung des Wirtschaftsbandes in den Bereichen Recht und Finanzen, Organisation und Betreuung des Mehrgenerationenhauses, Geschäftsführung des Vereins Pegnitz für Kinder, Betreuung aller Fragen mit Blick auf kommunale Seniorenpolitik und demografische Entwicklung, Leitung des Arbeitskreises „Gemeinsam gegen Drogen“. Außerdem hätte diese Abteilung vier noch weitere Aufgabenfelder umfasst; Umsetzungsmanagement für das Wirtschaftsband A 9/Fränkische Schweiz, Wirtschafts- und Juniorenakademie, Stadtmarketing, Stadtbücherei und Tourismus.

Sylvia Tennert selbst hält sich immer noch bedeckt, wenn man sie nach ihrer Einschätzung der aktuellen Situation fragt. Und auch ihr Anwalt Volker Hampel gibt sich zurückhaltend: Klar, man erwarte, dass seine Mandantin mit Aufgaben betraut wird, „die ihrer Einstufung im höheren Dienst und vor allem ihrer Qualifikation entsprechen“. Doch so lange der neue Geschäftsverteilung nicht auf dem Tisch liegt und man daher nicht weiß, wie ihr Tätigkeitsbereich tatsächlich aussieht, könne man den Sachverhalt nicht weiter kommentieren, sagt Hampel.

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