Die teils von Bierhoff angeschobenen Reformen brauchen Zeit, bis sie greifen
Denn schon seit der Zeit um die Heim-WM 2006 herum gibt es eine Kluft zwischen Bierhoff und dem Rest des deutschen Fußballs. Wir erklären euch jetzt mal, wie der Fußball geht: Mit dieser Attitüde packten Bierhoff und sein Mitstreiter Jürgen Klinsmann im Sommer 2004 – leicht überspitzt formuliert – die Dinge an.
Bis heute hallt diese von vielen als arrogant empfundene Haltung nach. Die Stimmung wurde nicht besser, als Bierhoff sein Prunkstück, die 150 Millionen Euro teure DFB-Akademie, bauen ließ. Die wird inzwischen von manchen Clubvertretern als abgehobenes Bierhoff-Raumschiff bezeichnet.
In dieser Gemengelage wird gerne vergessen, dass die teils von Bierhoff angeschobenen Reformen Zeit brauchen, bis sie greifen. So gingen nach dem Ende der Rumpelfußball-Ära um die Jahrtausendwende 14 Jahre ins Land, bis die DFB-Elf 2014 Weltmeister wurde. Dazwischen wurde die Ausbildung auf den Kopf gestellt, und irgendwann hatte Deutschland keine Rumpelkicker mehr, sondern eine Ansammlung an Hochbegabten. Das war nicht nur, aber seit 2004 auch: Bierhoffs Werk.
Matthias Sammer hat bereits abgewinkt
Jetzt, im Dezember 2022, stehen der Manager und der deutsche Fußball am Scheideweg. Das erste Krisengespräch zwischen der Spitze des DFB und der sportlichen Führung um Bierhoff ist für diesen Mittwoch in Frankfurt angesetzt. Es geht für Bierhoff also um nichts weniger als seine Zukunft.
Vielleicht ist beim DFB nun die Zeit gekommen für die eine hoch anerkannte Figur, die die Dinge in alle Richtungen moderiert – und die Leitlinien vorgibt. Matthias Sammer, so viel sei gesagt, hat bereits abgewinkt.