Nach dem Benefizspiel Leo bekommt mehr Hilfe als erhofft

Um ihn drehte sich beim Benefizspiel alles: Leo ist körperlich schwer eingeschränkt und auf Spenden angewiesen. Foto: Wolfgang Heß

Die finale Spendensumme aus der Benefizaktion „Kicken, um zu helfen“ steht fest. Nun sind weitere Investitionen möglich, die das Leben von Leo verbessern. Mitorganisator Heß über die ungebrochene Spendenbereitschaft.

 
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„Auf die letzte Spende von einer Firma aus dem Ausland mussten wir noch warten. Wir wussten, dass sie etwas spenden werden, aber es hat tatsächlich bis vergangenen Montag gedauert, bis das Geld auf dem Konto war.“

Doch nun kann Wolfgang Heß die finale Summe nennen, die bei der Benefizaktion „Kicken, um zu helfen’ zusammengekommen ist: 70.126 Euro, die vor allem an die Familie des siebenjährigen Leo Storch aus dem Bayreuther Stadtteil Saas gehen. Geld, mit dem der Alltag des körperlich behinderten Jungen erheblich verbessert wird und sogar schon wurde.

So gibt es in Leos Zuhause mittlerweile den dringend benötigten Treppenlift, für dessen Anschaffung das wohltätige Sportevent ursprünglich geplant war (wir berichteten). Dank der hohen Spendenbereitschaft konnten die Hauptorganisatoren Florian Mäder und Wolfgang Heß zudem den behindertengerechten Umbau des Familienvans in die Wege leiten.

„Der Opel Zafira bekommt einen Lift eingebaut, damit Leo nicht mehr aus dem Rollstuhl in den Autositz gehoben werden muss“, teilt Heß mit. „Das ist zwar nicht der günstigste Umbau, dafür aber die schnellste Art, damit Leos Familie möglichst mobil ist.“

Nun, da eine konkrete Summe feststeht, könne man den Restbetrag auch besser verplanen. Finanziell realisierbar sei unter anderem die Idee, einen zweiten beweglichen Stuhl für die Strecke zwischen Treppenlift und Leos Zimmer anzuschaffen.

Investitionen, die vor wenigen Wochen noch undenkbar schienen. Denn mit einem derart hohen Erlös haben Mäder und Heß nicht gerechnet, als sie am 1. Juli mit vielen prominenten Gästen und örtlichen Vereinen das Benefiz-Fußballspiel in Weißenstadt veranstaltet haben. Viele der Geldspenden seien aber nicht nur an jenem Sonntag zusammengekommen, sondern auch durch die mediale Aufmerksamkeit auf die Aktion vor und nach dem Spiel, wie Heß erklärt:

„Es waren tatsächlich zwei, drei Firmen, die größere Summen gespendet haben. Viel geholfen hat uns definitiv auch die Trikotversteigerung; die hat mit einem fünfstelligen Betrag zu Buche geschlagen.“ Versteigert wurde über die gemeinnützige Organisation United Charity. „Die machen die Auktion unentgeltlich. Über das Portal haben viele Leute von unserer Veranstaltung erfahren, die dann einfach so gespendet haben“, also nicht direkt an der Trikotversteigerung teilgenommen haben.

Nicht nur die Spendenbereitschaft zählt

Auch vom Bayerischen Roten Kreuz (BRK) kam eine beachtliche Summe von 2100 Euro dazu. „Leos Vater Roberto arbeitet ja beim BRK. Und da haben die Kollegen dann intern diesen Betrag zusammengebracht“, sagt Heß. „Viele andere Vereine haben es ähnlich gemacht, haben sich zusammengetan und gemeinsam Spenden gesammelt.“

Neben der Spendenbereitschaft der Vereine wird der Hauptorganisator nicht müde, die ehrenamtliche Arbeit derselben zu loben. „Meistens werden ja Florian und ich in der Berichterstattung genannt, weil wir als Hauptorganisatoren vornedran stehen.“ Das sei aber viel zu kurz gegriffen. „Wir sind stolz darauf, dass wir so viele Helfer und Vereine hatten, die uns bei der Aktion unterstützt haben.“

Ebenso die beiden Hotels „Siebenquell“ und „Kurzentrum“ in Weißenstadt, wo die angereisten Promi-Spieler quasi kostenfrei nächtigen durften. „Diese beiden Einrichtungen wollen wir bei der symbolischen Geldübergabe am 14. Oktober auch noch einmal dankend in den Fokus rücken.“

Prominenter Besuch zur Spendenübergabe

Dass die öffentliche, ideelle Übergabe erst so spät stattfindet, hat laut Heß einen erfreulichen Grund: „Schauspieler Markus Brandl, der ja im Juli kurzfristig absagen musste, wird für die Übergabe anreisen. Da er aktuell noch für die Bergretter dreht, passt der Termin im Oktober besser.“

Ob es für die Benefizaktion eine dritte Runde gibt, da möchte sich der Organisator dagegen noch nicht festlegen. „Wir haben tolle Kontakte geknüpft und sagen nicht, dass es das nicht mehr geben wird.“ Gut möglich also, dass alsbald wieder viele Spieler für ein hilfsbedürftiges Kind kicken.

Die Aktion „Kicken, um zu helfen“

2021
 fand die Aktion unter dem Namen „Kicken, um Antonia zu helfen“ erstmalig statt. Damaliges Ziel: Der elfjährigen Antonia den Alltag erleichtern, die unter einer seltenen genetischen Erkrankung leidet.

2023
 die Neuauflage „Kicken, um Leo zu helfen“. Für das Spiel der Legenden reisen bekannte Fußballer und Schauspieler nach Weißenstadt an. Alle Einnahmen werden gespendet. Erklärtes Ziel: Ein Treppenlift für den schwerbehinderten Leo.

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