Mutter aus Bayreuth kommt ums Leben, ihre Kinder sind schwer verletzt Nach Familienunglück im Kosovo: Kurier-Stiftung finanziert Rettungsflug

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 Foto: red

Der Hilferuf verhallte nicht ungehört: Am Montag wurde ein Vater mit seinen zwei Kindern von Pristina in die Kinderklinik nach Bayreuth zurückgeflogen. Die Mutter, eine Bayreutherin, war bei einem Unfall im Kosovo tödlich verunglückt. Die Kinder sind verletzt und traumatisiert.

 
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Die junge Frau aus Bayreuth war mit den Kindern zu einer Familienfeier in den Kosovo aufgebrochen, um dort gemeinsam mit ihrem Mann und den Verwandten zu feiern als es zu dem Unfall kam. Susanne Bühner vom BRK-Kreisverband Bayreuth erreichte der Hilferuf der Schwester der Verstorbenen, die in Bayreuth lebt. Die medizinische Versorgung der Verunglückten vor Ort sei schwierig. Eines der beiden Kinder ist gerade einmal wenige Monate alt. Bühner organisierte den Rückflug der Familie. Das Unternehmen MedAir Center Bayreuth, eine Tochtergesellschaft der Internationalen Flugambulanz, erklärte sich spontan bereit, die Hälfte der Kosten für die Rückholung zu übernehmen. Den Rest übernimmt die Kurier-Stiftung „Menschen in Not“.

Zuständ des Babys war kritisch

Am Bindlacher Berg hob der Flieger mit Kurs auf Pristina ab. Das Klinikum Bayreuth unterstützte die Rückholung mit einem Notarzt und einer Krankenschwester. Komplettiert wurde die Besatzung durch Rettungsassistent Daniel Bauer vom BRK-Rettungsdienst. Am Telefon begleitete und betreute Rettungssanitäter Frank Zeißler die Aktion. „Wir standen ständig in Kontakt mit dem Piloten. Es gab keinerlei Schwierigkeiten.“ Nach rund einstündigem Aufenthalt in Pristina trat die Turboprop-Maschine den zweistündigen Rückflug an mit dem Vater der Kinder und den beiden kleinen Patienten. „Die Situation des Babys war durchaus kritisch,“ sagt Daniel Bauer, der den Flug begleitete. „Die Informationen, die wir vorab bekommen hatten, waren sehr spärlich. Wir wussten auch nicht, was uns vor Ort erwartet.“ Das Baby musste erst mit Hilfe von Infusionen aufgepäppelt werden. Der fünfjährige Junge dagegen sei stabil gewesen, sagt Bauer.

Gegen 18.30 Uhr landete das Flugzeug wieder auf dem Bindlacher Berg. Zwei Rettungsassistenten der Schnelleinsatzgruppe des BRK brachten die Kinder sicher in die Kinderklinik. „Es ist eine Mischung aus Stolz und gutem Gefühl, hier geholfen zu haben,“ sagt Zeißler, der seit 2001 als Rettungssanitäter beim Bayreuther Roten Kreuz arbeitet. „Bei Kindern ist die Emotionsstufe immer eins höher.“
 

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