Sein erster Gedichtband „des gwaaf wu ma sichd“ sammelte 1976 volksläufige Redeweisen. Im zweiten hat Wagner die Liebe und einige andere „lebensgefährliche Sachen“ „durchs bunda lichd gedrehd“. Im dritten „Mid der Zindschnur gmessen“ und im vierten vor zehn Jahren „Anawengsawengwos“ bedichtet. Was er im aktuellen „Laut gedocht“ hat, entstamme dem fränkischen Gemüt und Begehr: vom Essen und Trinken, vom Radlerleben. Im Kapitel „Sprachkultur“ zählt er typische Beiwörter auf, ansonsten erzählt er von modernen Lebensgewohnheiten oder reimt gelegentlich aweng poetisch.Dabei kommen viel Seidlasgwaaf und andere Dimpflgschichtn zusammen, die er in Anekdoten und Kurzszenen, Situationssketchen und Wörterbeugungen in Zeilen als Lautgedichte vorwiegend ohne feste Form fasst. Stets fränkisch-trocken und pointiert auf das Tüpferla gebracht, buchstabiert Dr. Wagner, der mehrfache Kulturpreisträger und Bundesverdienstkreuzträger am Bande, in seinen Mundartgedichten den Franken als einen a weng orch daabn Maulfaulhelden. Eberhart im Sinne von saustark tut er es nicht, sondern eher eberhard mit weichem d und einem Schmunzeln um die Mundartwinkel. Ihre Aussage erschließt sich vor allem beim Hören oder Vorlesen hinter dem Sinn oder auch mal im Gegenteil. Der Sprachwissenschaftler weiß das und hat deshalb seine Mundartphonetik der vielfältigen nuancenreichen fränkischen Dialekte auch für Nicht-Bayreuther und -Oberfranken lesbar und lautgerecht gestaltet. INFO Eberhard Wagner, Laut gedocht. Gedichte in oberfränkischer Mundart. Frankfurt 2010. Verlag Haag und Herchen. 123 Seiten. 12 Euro. ISBN 978-3-89846-600-4.