Motor-Gruppe Sticht baut in der Bismarckstraße neu und in der Peter-Henlein-Straße an – Investition von rund zwei Millionen Euro Automarkt: Motorgruppe Sticht investiert

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Neubau bei der Motor-Gruppe Sticht (MGS). Aber nicht der einzige in Bayreuth. Denn die Markenwelten wachsen und werden den neuen Herstellervorgaben angepasst. Allein in der Bismarckstraße investiert MGS rund 1,5 Millionen Euro. Foto: Ronald Wittek Foto: red

Der Freiheitsplatz bekommt ein neues Gesicht. Städtebaulich. Das Gebäude der ehemaligen Altstadt-Apotheke ist verschwunden. Dafür baut die Motor-Gruppe Sticht (MGS) neu: Die Ausstellungshalle wird um die Hälfte der bisherigen Fläche erweitert. Um den Premium-Marken ein neues, gemeinsames Dach zu geben. Doch das ist nicht die einzige Baustelle, die MGS aktuell hat. Rund zwei Millionen Euro investiert der Autohändler bis Jahresende. Allein in Bayreuth.

 
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Es ist fast ein bisschen Ironie der jüngeren Automobilgeschichte: Es gab einmal eine Premier Automotive-Group (PAG), an deren Spitze Ford stand. Jaguar, Land Rover und Volvo waren unter deren Dach, bis PAG die Luft ausging. Jaguar und Land Rover gehören jetzt zu Tata, einem indischen Großkonzern. Volvo gehört zum chinesischen Großkonzern Geely, was übersetzt so viel heißt wie „Glück verheißende Automobile“. Bei MGS werden Jaguar, Land Rover und Volvo ab Mitte Dezember wieder unter einem Dach stehen. Zusammen mit Ford. In einer dann rund 1500 Quadratmeter großen Halle, die gerade gebaut wird. „Die Hersteller haben sich getrennt, wir bringen sie wieder zusammen“, sagt Oliver Zaus aus der MGS-Geschäftsführung. „Premium kommt in ein Haus“, ergänzt Geschäftsführer Hans-Helmut Sticht.

Auto muss erlebbar sein

Sticht kennt das Geschäft seit Jahrzehnten. Und er weiß: „So wie vor 20 Jahren läuft das nicht mehr. Eine Halle, in der Autos stehen. Bereit zur Probefahrt. Infomaterial für die Kunden.“ Heute denken die Hersteller in Markenwelten. In denen Autos erlebbar sein sollen. Vom Kunden konfigurierbar an riesigen Bildschirmen. Alles abgestimmt auf die Corporate Identity, das Erscheinungsbild, das der Hersteller vorgibt. MGS, sagt Sticht, plane schon seit gut zwei Jahren, die bestehende Ausstellungshalle, in der aktuell neben Jaguar und Land Rover Mazda seinen Platz hatte, zu erweitern. „Heute sind wir froh, dass wir uns lange und gründlich Gedanken gemacht haben. Denn jetzt können wir die neuesten Vorgaben der Hersteller umsetzen.“ Volvo beispielsweise setzt auf natürliche Materialien. Naturstein. Holz. „Bodenständigkeit, Langlebigkeit soll das symbolisieren“, sagt Sticht. Jaguar fährt, ebenso wie Land Rover, dagegen „eine sehr gehobene Philosophie“.

Und Ford, Stichts Stamm-Marke? Ford wird künftig „60 Ford-Stores bundesweit haben“, sagt Sticht. Einen davon hat MGS. In Hof. „Weil wir dort 900 Quadratmeter allein für Ford haben.“ In Bayreuth wird in der Premium-Halle der kleine Bruder des Stores entstehen. „Nur die Stores haben künftig Zugriff auf die gesamte Modellpalette. Mit Mustang. Mit Vignale“, sagt Sticht. Deshalb dürfe der Store-Ableger in Bayreuth nicht fehlen. „Am größten Standort. Mit dem größten Umsatz innerhalb der Gruppe.“

Neue Fassade für das Auto-Hochhaus

Rund 1,5 Millionen Euro kosten der Erweiterungsbau und die Ausstattung der Ausstellungshalle, dem eine Neuordnung der Marken am Standort Bismarckstraße insgesamt folgt: Die Marken Mazda, Seat und Nissan ziehen um ins Autohochhaus nebenan. „Das wird im nächsten Jahr eine neue Fassade bekommen“, sagt Geschäftsführerin Anja Sticht. Grau, statt Weiß mit Blau.

Während in der Bismarckstraße noch gebaut wird, ist am zweiten Standort in Bayreuth, in der Peter-Henlein-Straße der Anbau an das bestehende Gebäude schon fertig. „Am Dienstag hatten wir dort Bauabnahme“, sagt Anja Sticht. Das Lackierzentrum Bayreuth ist dort. Ford Nutzfahrzeuge, Wohnmobile von Ford und künftig Fiat sowie die Markenpalette aus der Fiat-Familie werden dort verkauft. Jeep, Fiat, Abarth. Künftig ist MGS auch Vertragshändler für Alfa Romeo, der Traditionsmarke, die jetzt neu durchstarten soll. Mit der neuen Giulia und dem Spider. „Ein SUV ist auch in Planung“, sagt Hans-Helmut Sticht. Auch in der Peter-Henlein-Straße ging es ums Erscheinungsbild, „um die Markenwelten von Fiat“, wie Anja Sticht sagt. Darum, das Erlebnis Autokauf umzusetzen. Etwa eine halbe Million Euro investiert MGS in dieses Gebäude, in dem der Innenausbau in den kommenden Wochen fortgesetzt wird. Die Fliesen aus Italien sind erst zum Teil gekommen.

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