Mirco Schraml: Endlich mobil

Von

Endlich wieder mobil. Ein Herzenswunsch geht für Mirco Schraml in Erfüllung. Mit seinem neuen Auto und dank der Prothesen kann er jetzt wieder unterwegs sein. Der Wagen beschert dem 39-jährigen Bayreuther, dem aufgrund einer Sepsis (Blutvergiftung) Unterschenkel und Hände amputiert werden mussten, ein großes Stück Unabhängigkeit. Und auch die Finanzierung des Autos ist in der Zwischenzeit gesichert.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Mitte letzten Jahres passierte es, dass Mirco Schraml auf der Intensivstation des Klinikums eingeliefert wurde. Kurze Zeit später kämpften die Ärzte um sein Leben. Lange lag er im Koma. In einer Spezialklinik in Murnau wurden Wochen und Monate danach sowohl Unterschenkel als auch Hände und Teile seiner Nase amputiert. Doch sein Überlebenswille war ungebrochen. Viele Rehamaßnahmen folgten und Prothesen wurden angepasst. Mit eisernem Willen überwand Schraml immer wieder Rückschläge. So kam es zu Entzündungen und Hautausschlägen am Beinstumpf. Phantomschmerzen plagten ihn. 

Nach dem Bericht über das schwere Schicksal des Heizungsinstallateurs gab es jede Menge Unterstützung. Rund 5000 Euro sind bisher von Kurier-Lesern für ihn gespendet worden. Darunter einmal tausend Euro und ein Umschlag, der 1500 Euro enthielt. Eine stattliche Summe, die noch ergänzt wird von zwei weiteren Stiftungen, jeweils in ähnlicher Höhe. (Antenne Bayern und die Franz-Beckenbauer-Stiftung) Mirco Schraml, der momentan mit einer kleinen Rente über die Runden kommen muss:  "Ich hätte nie geglaubt, dass das soviel wird. Gerne wüsste ich, wer da gespendet hat, damit ich mich bedanken kann." Ein Teil der Kosten für das Auto, sowie für die Spezialeinbauten in Höhe von insgesamt rund 30.000 Euro ist damit gedeckt.

Auch wenn Mirco Schraml nie wirklich daran zweifelte, dass es nach den vielen Operationen weitergehen würde, macht ihm doch der positive Zuspruch, den er nach der Veröffentlichung des Artikels bekam, weiterhin Mut. Überall wurde er angesprochen. "Mir haben so viele Leute gesagt, es sei richtig, damit in die Öffentlichkeit zu gehen. Und dass sie Respekt hätten vor so viel Mut." Mirco Schraml möchte damit auch verhindern, dass noch mehr Menschen ein derartiges Schicksal ereilt. Die Schwere der Sepsis ist darauf zurückzuführen, dass ihm vor vielen Jahren nach einem Verkehrsunfall die Milz hatte entfernt werden müssen. In solchen Fällen erhalten Betroffene vorbeugend eine Pneumokokken-Impfung. Bei Mirco Schraml wurde das versäumt. Doch er ist ein Kämpfer. "Ich werde weiterhin positiv denken," sagt er. Sein neues Auto wird ihm ganz wesentlich dabei helfen. Auf diesen ersten großen Erfolg ist er stolz. Als wir anfragen wegen eines Fotos sagt er:  "Ein Fototermin? Ja, gerne. Aber da muss ich es vorher durch die Waschstraße fahren. Auf dem schwarzen Lack sieht man doch jeden Dreckspritzer."          

Der Erlös aus dem sechsten inklusiven Nordic Walking Tag der Diakonie, der am 16. Oktober rund um die Lohengrin-Therme stattfindet, ist ebenfalls für Mirco Schraml gedacht. Teilnehmen kann jeder Nordic Walker, mit oder ohne Handicap.

Mehr dazu:

Autor

Bilder