Immer weniger Kleinspenden
Um all das zu bewältigen, haben unsere Spender im Jahr 2022 rund 160 000 Euro zur Verfügung gestellt. Dafür ein ganz herzliches Dankeschön, denn im vergangenen Jahr hat sich einiges verändert. Treu geblieben sind uns viele Großspender, die Jahr für Jahr stattliche Summen in die Arbeit der Stiftung investieren. Weniger dagegen wurden die kleineren Spenden. Christine Höllerer von der Kurier-Stiftung: „Es gab auch diesmal in der Vorweihnachtszeit täglich mehrere Seiten Kontoauszüge, aber die Zahl der Kleinspenden hat sich mehr als halbiert.“
Nur noch jeder fünfte spendet
Im Jahr 2022 standen der Stiftung immerhin über 190 000 Euro zur Verfügung, plus rund 45 000 Euro, die an unseren Ukraine-Fonds für Ukraine-Flüchtlinge in und um Bayreuth gespendet wurden. Damit liegt auch die Kurier-Stiftung in einem Trend, der den Deutschen Spendenrat mit Sorgen erfüllt. Rund fünf Milliarden Euro spendeten die Deutschen im vergangenen Jahr an gemeinnützige Organisationen und Kirchen, heißt es in der deutschlandweiten Bilanz. „Das entspricht dem guten Niveau der Jahre 2017 bis 2019. Die Einnahmen der Rekordjahre 2021 (Ahrtal-Hochwasser) und 2022 (Ukraine-Krieg) werden indes nicht erreicht,“ sagt Martin Wulff, Geschäftsführer des Deutschen Spendenrats e.V.
„Die Spenderzahl ist im Vergleich zum gleichen Betrachtungszeitraum 2022 um zwei Millionen Menschen gesunken. Der prozentuale Anteil der Spender an der Bevölkerung sank ebenfalls um 2,8 Prozentpunkte auf insgesamt 21,3 Prozent. Während in den Jahren 2006 und 2007 noch jeder dritte Deutsche spendete, dürfte es in diesem Jahr gerade jeder Fünfte gewesen sein. „Das ist vor dem Hintergrund der enormen Solidarität der vergangenen zwei Jahre nicht überraschend“, sagt Wulff. „Unter Berücksichtigung der stärksten Teuerung seit 50 Jahren halte ich das diesjährige Spendenvolumen für bemerkenswert.“
Jede Menge Basisarbeit
Mit den Spenden in Höhe von 160 000 Euro hat die Stiftung „Menschen in Not“ in vielerlei Hinsicht Basisarbeit geleistet, um die Folgen der allgemeinen Teuerung – vor allem im Lebensmittelbereich – abzufedern. Nicht nur die Tafel wurde mit Zukäufen von Lebensmitteln unterstützt, sondern auch die Aktion gemeinsam mit der Arbeiterwohlfahrt. Im Wert von bisher insgesamt rund 37 000 Euro wurden Lebensmittelgutscheine für Senioren ausgegeben. Die Nachfrage ist und bleibt groß, sodass weiterhin Gutscheine gekauft werden.
Logistische Meisterleistung
Erstmals gab es im vergangenen Jahr wieder die Möglichkeit, Lebensmitteltüten als kleine Weihnachtsüberraschung zu packen. In der Corona-Zeit war die Kurier-Stiftung auf Gutscheine umgestiegen. Dieses wohl älteste Projekt der Stiftung mit dem Hintergrund, die Feiertage auch für Menschen, die wenig Geld zur Verfügung haben, etwas luxuriöser auszustatten und den Festtagstisch zu decken, schlug mit rund 40 000 Euro zu Buche. Neben den 535 Taschen mit Lebensmitteln, die in der Stadt Bayreuth und im Landkreis – von Hollfeld bis Speichersdorf – verteilt wurden, wurden auch 652 Gutscheine ausgestellt. Auch logistisch gesehen eine Meisterleistung, an der nicht nur Diakonie, Caritas, Paritätischer Wohlfahrtsverband, Rotes Kreuz und Arbeiterwohlfahrt ihren Anteil hatten, sondern auch die Schüler der Klasse 8b des Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasiums (MWG) und Edeka-Bezirksleiter Maik Richter, der die Packaktion im nagelneuen Einkaufsmarkt an der Otto-Hahn-Straße hervorragend organisiert hatte.
Suppe satt in Pegnitz
Über das ganze Jahr verteilt gab es weiteres, wie etwa die beliebte Schultütenaktion, Osternester für Kinder, oder auch die Zusammenarbeit mit Stadt- und Kreisjugendring und die Unterstützung bei Fahrten und Aktionen, aber auch die Mitfinanzierung der „Suppe am Samstag“, eines ökumenischen Projektes der Schlosskirche Bayreuth.
Suppe satt gab es im Advent auch in Pegnitz. Erstmals wieder nach der langen Corona-Pause hatte die Händlergemeinschaft die Aktion im evangelischen Gemeindehaus organisiert. Erstmals im Advent im Verbund mit dem Weihnachtsmarkt rund um die St. Bartholomäuskirche. Der Erlös von rund 1300 Euro macht stolz. Auch ein neuer, besonderer Adventsmarkt im Gassenviertel von Bayreuth. Hier leistete die Kurier-Stiftung einen Beitrag zur Teilhabe. Dank kleiner Chips, die von der Stadtmission verteilt wurden, konnten sich auch diejenigen einen Besuch dort leisten, deren Geldbeutel nicht so üppig gefüllt ist.
Der lang ersehnte Seniorenbus
Und dann gab es doch noch ein Projekt, das – nach langer Wartezeit – realisiert werden konnte: im Juni 2023 wurde endlich der bereits 2021 bestellte Bus für das Mehrgenerationenhaus der Caritas in Hollfeld geliefert. Mit dem 25 000 Euro teuren Opel Vivaro sind die Senioren jetzt mobil, können zum Kaffeetrinken in die Fränkische Schweiz gefahren werden, oder auch zu Kinoabenden im Kintopp.