Bananen und Äpfel. Immerhin, es gibt eine Alternative zu Gurken, Tomaten, Blattsalat für die Gesundheitsbewussten, die eine EHEC-Infektion fürchten, aber auf Rohkost und Vitaminreiches schwören. Spargel, so hört man dieser Tage, ist schon morgens komplett ausverkauft, weil die Kunden dieses Edelgemüse, das ja in jedem Falle gekocht oder zumindest erhitzt werden muss, für unbedenklich halten. Alles halb so schlimm also? Mitnichten. Die EHEC-Angst wächst - und das aus gutem Grund, wie sich mit jedem Tag aufs Neue zeigt. Immer mehr Menschen erkranken, die Kliniken in Norddeutschland sind an ihren Kapazitätsgrenzen, Appelle zur Blutspende erinnern an Notzeiten - und keine Entwarnung in Sicht, ganz im Gegenteil: Der EHEC-Erreger O104:H4 ist nicht nur ein besonders aggressives, sondern auch ein ziemlich hinterhältiges Exemplar seiner Gattung. Statt nach einem bis vier Tagen (was normal wäre) beträgt seine Inkubationszeit zehn bis 13 Tage. Man muss keine zwei Wochen nach Bekanntwerden der ersten Fälle also davon ausgehen, dass der Höhepunkt der Epidemie noch nicht erreicht ist, dass noch Hunderte, wenn nicht Tausende Menschen schwer erkranken, manche sogar sterben werden.