Medi gewinnt gegen MBC mit 82:74

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Auch in der Defensive stark: Hier blockt der überragende Bayreuther Robin Amaize (Mitte) den Wurf von MBC-Forward Djordje Drenovac. Fotos: Peter Kolb Foto: red

Aus dem guten Start in die neue Bundesliga-Saison ist ein exzellenter geworden. Nach dem 87:77-Sieg in Tübingen glückte Medi Bayreuth auch die Heimpremiere. Dass gegen den kampfstarken Mitteldeutschen BC trotz anfänglicher Schwierigkeiten ein standesgemäßer 82:74 (38:35)-Sieg gefeierte werden durfte, lag neben einer soliden Defensive und einer klaren Dominanz unter den Körben (44:27 Rebounds) auch an der herausragenden Leistung eines Bayreuther Bankspielers.

 
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Als Robin Amaize nach erfolgreich absolvierter „Humba“ mit dem Bayreuther Anhang im Anschluss an die Partie die Treppen zur Mannschaftskabine im Sportzentrum hinaufsprintete, war er ähnlich schwer zu bremsen wie während der 19:18 Minuten, die er auf dem Feld gestanden hatte. Er habe nur seinen Job gemacht, gab der zwar zum Stehen gekommene, aber noch sichtlich aufgedrehte und vor Freude übersprudelnde 23-jährige Forward dann ganz bescheiden zu Protokoll. „Es ist ja schließlich meine Aufgabe, Energie ins Spiel zu bringen.“

Dem widersprach auch Raoul Korner nicht, allerdings verteilte der Medi-Trainer das große Lob, das Amaize auch zustand: „Ich glaube nicht, dass viele Robin Amaize derart auf der Rechnung hatten. Wie er heute in der Offensive funktioniert hat, hat es für mich notwendig gemacht, für ihn Positionen zu kreieren, die wir so nicht geplant hatten. Ob das dann auf der Zwei, der Drei oder der Vier war, war sekundär. Robin war heute heiß.“

Vier Punkte, ein Rebound und ein Foul binnen 27 Sekunden

Dass Amaize heiß war, deutete sich schon bei seiner ersten Einwechslung an. Als der mutige Aufsteiger einen 1:4-Rückstand in eine 9:4-Führung gedreht und seinen Vorsprung bis auf 19:12 drei Minuten vor Drittelende ausgebaut hatte, war es Amaize, der Medi von der Bank kommend mit zwei Korblegern und einem Defensivrebound binnen 27 Sekunden – dazwischen produzierte er sogar noch ein Foul – wieder in Schlagdistanz brachte. Neben Amaize verdiente sich auch Medi-Center Assem Marei das Attribut herausragend. Seine Leistung mit acht Punkten und vier Rebounds im ersten Viertel bewirkte, dass Medi ab Beginn des zweiten Viertels (20:22) die Kontrolle übernehmen konnte.

Dies tat Medi mit dem „Anziehen der Schrauben in der Verteidigung“, wie es Kapitän Bastian Doreth formulierte, und mit weiterhin beeindruckender Arbeit unter den Brettern, wo Marei zusammen mit dem sich stetig steigernden Nate Linhart weiter kräftig aufräumte und die MBC-Center Djordje Pantelic und Till Gloger komplett in den Schatten stellte. Auf mehr als sechs Punkte wie erstmals beim 32:26 ließen die bissigen Weißenfelser die Heimmannschaft aber nicht davon ziehen, weil vor allem Point Guard Marcus Hatten und der auffällige MBC-Forward Kruize Pinkins hochprozentig trafen.

Partie hochklassig und lange offen

So war die insgesamt hochklassige Partie zu Beginn der zweiten Halbzeit noch vollkommen offen. Der Ausbau der knappen 38:35-Führung gelang den Bayreuthern erst gegen Ende des Viertels. Wieder war es Amaize. Erst erhöhte er mit einem wilden Korbleger aus der Drehung auf 51:44 (27.), 66 Sekunden später baute er die Führung mit zwei verwandelten Freiwürfen auf 53:44 aus.

Spätestens mit John Cox’ getroffenem Dreier in der 32. Minute zum 60:50 für die Bayreuther schien nur noch die Höhe des Medi-Sieges von Belang zu sein, zumal Pinkins mit Foulproblemen auf der Bank saß. Aber weit gefehlt. Die Einschätzung Raoul Korners, dass es sich bei den Gästen um „ein Team mit guter Qualität und großer Erfahrung“ handelt, wurde in der Schlussphase durch Marcus Hatten und Jordan Sibert belegt. Vor allem dieses Duo hielt die Partie lange offen. Als Sibert 4:23 Minuten einen Korbleger zum 66:61 getroffen hatte, wurde es sogar noch einmal richtig spannend. Erst als Robin Amaize seinen siebten Punkt für die Bayreuther in Folge zum 78:69 verwandelt hatte und nur noch 39 Sekunden auf der Uhr standen, gab sich der MBC geschlagen.

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