Medi Rückzugs-Ankündigung erschüttert Bayreuth

Erneuter Paukenschlag in der Führungsetage des Basketball-Bundesligisten Medi Bayreuth: Nur wenige Tage nach Geschäftsführer Johannes Feuerpfeil hat nun auch Alleingesellschafter Carl Steiner seinen Rückzug zum Saisonende angekündigt.

 
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Stühlerücken in der Führungsetage von Medi Bayreuth: Nach Geschäftsführer Johannes Feuerpfeil hat nun auch Alleingesellschafter Carl Steiner seinen Rückzug nach Saisonende angekündigt. Foto: ha/Andreas Harbach

Eine weitere gravierende Veränderung steht Basketball-Bundesligist Medi Bayreuth bevor. Nach Geschäftsführer Johannes Feuerpfeil wird auch Alleingesellschafter Carl Steiner dem Klub nach Saisonende den Rücken kehren. Das gab Steiner in einer persönlichen Erklärung auf der Homepage des Vereins bekannt. Fast vier Jahrzehnte lang hatte der ehemalige Unternehmer das Wohl und Wehe des Bayreuther Basketballs mitbestimmt.

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Als Grund für seinen Rückzug nannte Steiner den persönlichen Aufwand, „der erforderlich ist, um den Bayreuther Basketball in eine erfolgreiche Zukunft zu führen“. Diesen könne und wolle er nicht mehr leisten. „Manchmal gibt es im Leben Veränderungen, die man selber nicht mal unbedingt will, und so lässt meine weitere Lebensplanung den dafür notwendigen Aufwand nicht mehr zu. Daher werde ich mich zum Ende der Saison, also zum 30. Juni 2023, als Gesellschafter zurückziehen.“

Gleichwohl, so versicherte er, habe die „derzeitige, prekäre sportliche Situation“ seine Entscheidung nicht beeinflusst, „da ein eventueller Weg in die ProA durchaus interessante Chancen bietet, vor allem auch für lokale Talente“.

Den Aufsichtsrat sowie die Führung des Klubs habe er gebeten, neue Gesellschafter zu finden, „die den professionellen Bayreuther Basketball in Zukunft gestalten und prägen wollen. Ich gehe fest davon aus, dass dies in den nächsten vier bis acht Wochen gelingen wird.“

Die persönliche Erklärung im Wortlaut:

Seit 1984 bin ich – mit einer kurzen Unterbrechung – sehr eng mit dem Bayreuther Basketball verbunden. Nach dem Ausscheiden meines Bruders, zunächst als Präsident, später als Gesellschafter bzw. Alleingesellschafter. Gemeinsam mit der Bayreuther Basketballgemeinschaft habe ich unvorstellbare Höhen, aber auch bittere Tiefen erlebt. Beides möchte ich nicht missen. Über einen langen Zeitraum habe ich mich persönlich, wirtschaftlich und finanziell enorm engagiert.

Wie jeder aus seinem täglichen Leben weiß, hat die Corona-Krise zu gewaltigen Umwälzungen in der Gesellschaft sowie in der Wirtschaft geführt. Dies hat die erfolgreiche Führung von medi bayreuth Basketball erheblich erschwert. Es ist für einen kleinen Standort wie Bayreuth immer schwieriger geworden, in der ersten Liga zu bestehen. Den persönlichen Aufwand, der erforderlich ist, um den Bayreuther Basketball in eine erfolgreiche Zukunft zu führen, kann und will ich nicht mehr leisten.

Manchmal gibt es im Leben Veränderungen, die man selber nicht mal unbedingt will, und so lässt meine weitere Lebensplanung den dafür notwendigen Aufwand nicht mehr zu. Daher werde ich mich zum Ende der Saison, also zum 30. Juni 2023, als Gesellschafter zurückziehen. Die derzeitige, prekäre sportliche Situation hat meine Entscheidung nicht beeinflusst, da ein eventueller Weg in die ProA durchaus interessante Chancen bietet, vor allem auch für lokale Talente.

Natürlich werde ich in den kommenden Wochen und Monaten – wie immer seit vier Jahrzehnten – mein volles Engagement einbringen, um einen geordneten Übergang zu einer neuen Gesellschafterstruktur zu gewährleisten. Nach fast 40 Jahren ist es einfach an der Zeit für eine grundlegende Veränderung, für frischen Wind, für eine neue, andere Zukunft für den Bayreuther Basketball auf einer breiteren Basis.

Den Aufsichtsrat, ebenso wie die Führung von medi bayreuth Basketball, habe ich gebeten, neue Gesellschafter zu finden, die den professionellen Bayreuther Basketball in Zukunft gestalten und prägen wollen. Ich gehe fest davon aus, dass dies in den nächsten vier bis acht Wochen gelingen wird.

Carl Steiner

Bayreuth, 23. Januar 2023