Kirchenthumbach Diskussion um Kosten für Dixi-Klo

Die Waldkapelle gehört der Kommune, der Kapellenverein kümmert sich drum. Foto: red/Robert Dotzauer

Eine kuriose Sitzung des Marktgemeinderates Kirchenthumbach: Der letzte Punkt wurde fast am längsten diskutiert. Es ging um ein Dixi-Klo.

 
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Die Waldkapelle in Heinersreuth gehört der Kommune, der Kapellenverein Heinersreuth – Verein zur Sanierung, Erhaltung und Pflege der Wallfahrtskirche Marä-Heimsuchung – kümmert sich um das kleine Gotteshaus. In einem Schreiben bittet Vorsitzender Manfred Schaller um „eine Beteiligung an den Kosten für die Toilettenkabine“. Es sind fünf Rechnungen zu jeweils 153,46 Euro beigelegt. „Die Toilette konnte auch von den Wanderern des neuen Geo-Wanderweges benutzt werden“, heißt es in dem Schreiben. Und weiter: „Deshalb würden wir uns freuen, wenn sich der Markt Kirchenthumbach an 50 Prozent der Kosten beteiligen würde.“

Beteiligung auf anderem Weg

Eine angeregte Diskussion startete. „Wir haben mal beschlossen, dass wir nur Investitionskosten und keine laufenden Kosten unterstützen“, sagte Jürgen Geyer (CWG). Er sprach sich für einen Zuschuss aus dem sogenannten Bürgermeisterbudget, dem Geld über das Bürgermeister Jürgen Kürzinger (SPD) frei verfügen kann, einen Zuschuss zu geben. „Beteiligung ja, aber über einen anderen Weg“, so sein Statement.

Aufwertung des Wanderweges

Jan Wiltsch (SPD) sah den gewünschten Betrag nicht als laufende Kosten. Er bekam Unterstützung von Rudi Stopfer (WGH). „Das ist nicht nur eine Unterstützung der Kapelle, sondern eine Aufwertung des Geo-Wanderweges“, war seine Ansicht. „Das sollten wir unbedingt unterstützen.“

Verein kümmert sich

Winfried Sporrer (CSU) sprach sich dafür aus, lieber eine Spende zu geben. „Wir können die Kapelle nicht einfach so abschieben“, sagte Christine Eckert (SPD), „schließlich ist die Kommune die Eigentümerin.“ Und man könne dankbar sein, dass sich der Verein überhaupt darum kümmere.

Einmalige Förderung

Alexander Schatz (BGT) appellierte, keinen Präzedenzfall zu schaffen. „Unterstützen ja, aber nicht die laufenden Kosten“, sagte er, „sonst springen die nächsten Vereine darauf auf.“ Auch Marco Streit (CWG) unterstützte diese Meinung. „Die Toilettenkabine ist keine Investition“, sagte er, „wir sollten eine Unterstützung aus dem Bürgermeisterbudget geben.“ Sonst würde man anderen Tür und Tor öffnen. Josef Schreglmann (CSU) sah es als eine Verpflichtung der Gemeinde, das Anliegen zu unterstützen und schlug eine einmalige Förderung von 250 Euro vor.

Bürgermeister schließt sich an

„Was ist denn eigentlich deine Meinung dazu?“, wurde schließlich der Bürgermeister aus dem Gremium gefragt, nachdem er bislang nur die Diskussion geleitet hatte. „Ich hätte es genehmigt“, sagte Kürzinger. Aber nun schließe er sich gerne an die vorherrschende Meinung des Gremiums an.

Bei der abschließenden Abstimmung votierten zehn Marktgemeinderäte für eine Unterstützung aus dem Bürgermeisterbudget, fünf waren für eine Zwischenlösung in Form einer Spende. Eine Höhe wurde nicht genannt.

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