Wenn er kommt, knallt's Marco Hennemann überprüft Läden mit Silvesterkrachern

Marco Hennemann (39) von der Gewerbeaufsicht überprüft in Läden, ob bei Krachern und Raketen alles mit rechten Dingen zugeht. Ergebnis seiner Tour am Freitag: Bayreuth ist sauber. Es gab nur minimale Beanstandungen.

 
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Er ist der Silvesterfeuerwerkslagerungssicherheitsexperte. Und schon bevor er einen Laden betritt, sucht er die Tür ab. Wo ist das Rauchen-verboten-Schild? Und wehe, es ist keins da. Dann lässt er die Filialleiterin eines Geschäftes schon mal eins ausdrucken. Aber nein, Hennemann ist kein knallharter Kontrolletti. Er tritt ganz ruhig auf, schaut viel und erklärt. Der technische Assistent, so seine korrekte Berufsbezeichnung, weiß, dass die viele Verwaltung und großen Sicherheitsanforderungen ihren Sinn haben: In den letzten Jahren hat es keine Unfälle gegeben. „Das liegt auch am hohen Sicherheitsstandard in Deutschland.“ Den Hennemann penibel sichert.

Die Kontrolle beginnt schon an der Eingangstür

Und das fängt eben beim Rauchen-verboten-Schild am Eingang an. Das muss hängen, so will es die Vorschrift. Selbst wenn in deutschen Läden grundsätzlich Rauchverbot herrscht, das Schild muss hin. Beim Hagebaumarkt hängt es brav an der Tür. Auch drinnen gefällt es dem Silvesterfeuerwerkslagerungssicherheitsexperten sehr gut. Schließlich darf der Baumarkt sechs Tonnen reinen Sprengstoff lagern, eine ganze Menge. Dafür gibt es von der Regierung von Oberfranken, dem Arbeitgeber Hennemanns, eine Extragenehmigung. Einmal ausgestellt, muss immer der Verantwortliche im Laden sein, wenn der Feuerwerksverkauf läuft. Er muss seinen Kopf hinhalten, wenn etwas schiefgeht.

Knaller zu nah an der Heizung

Im Waffengeschäft in St. Georgen lässt er Johann Jobst, den Besitzer, die Knaller etwas weiter von der Heizung wegschieben. „Da wär’ ich Ihnen dankbar.“ Und wo ist der Feuerlöscher? Jobsts Arm schießt vor und zeigt in den Nebenraum. „Da.“ Nah genug. Trotzdem gibt es eine Verwarnung. Weil die Knaller zu nah an der Heizung standen. „Damit wir beim nächsten Mal sagen können, dass wir darauf hingewiesen haben.“ Nachmittags fährt er nochmals hin. Inzwischen hat er sich informiert, dass die China-Böller nicht lose verkauft werden dürfen. Er sorgt dafür, dass sie heute in einer Vitrine ausgestellt werden. Auch sonst hat er auf seiner Tour durch Oberfranken nichts Gravierendes gefunden: ein paar Spraydosen und Feuerzeuge, die zu nah an den Krachern standen. Mehr nicht.


Die ausführliche Geschichte lesen Sie in der Wochenendausgabe (29./30. Dezember) des Nordbayerischen Kuriers.

Fotos: Wittek

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