Lindenhardter Forst: Neue Software regelt am Windpark Rotmainquelle bei Eisbildung das Durchfahrtsverbot Windkraftanlage spricht mit "Ampel"

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Als der Winter ein richtiger Winter wurde, ging das auch den Windparks in der Region nicht spurlos vorüber. Vor allem die Eisbildung an den Rotorblättern erwies sich in diesen Wochen wiederholt als Problem, führt zu Ausfallzeiten. Im Lindenhardter Forst ergibt sich dabei eine zusätzliche Schwierigkeit: Die Forststraße zwischen Lindenhardt und der Verbindungsstrecke zwischen Weiglathal und Spänfleck führt direkt am Windpark Rotmainquelle vorbei. Die Firma Ostwind mit Sitz in Regensburg hat hier die Betriebsführung – sie hat sich jetzt etwas einfallen lassen, um die Sicherheit des Durchgangsverkehrs zu gewährleisten.

 
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Die fünf Anlagen im Windpark Rotmainquelle sind über Funk mit Verkehrszeichen an den Endpunkten der direkt an ihnen vorbeiführenden Forststraße verbunden – schalten sie sich ab, zeigen die Schilder „Durchfahrt verboten“ – so wie hier am Samstagmittag. Foto: Stefan Brand Foto: red

Ostwind hat ein neues Tool entwickelt, so Firmensprecher Christoph Markl-Meider. Es handelt sich um eine Software, über die die fünf Anlagen per Funk mit Verkehrszeichen an den Endpunkten der Forststraße verbunden sind. Schaltet sich eine Anlage ab, dann zeigen die Schilder einen rot umrandeten Kreis - Zeichen dafür, dass die Durchfahrt zurzeit untersagt ist – „weil dann eben die Gefahr von Eiswurf gegeben ist“. Ein gutes System, das sich schon bewährt habe, sagt der Pressesprecher.

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Nicht Eisbefall, sondern Reparatur

Im Windpark Rotmainquelle im Lindenhardter Forst sorgt die Bildung von Eis aktuell kaum für Kopfzerbrechen. „Im Moment ist nur eine der fünf Anlagen länger abgeschaltet, allerdings wegen einer Reparatur, nicht wegen des Eises“, sagt Christoph Markl-Meider. In den vergangenen Tagen seien die Anlage „sehr gut gelaufen“. wie auch zu anderen Phasen in der kalten Jahreszeit, etwa über den Jahreswechsel. Über den ganzen Winter hinweg gesehen jedoch lagen die Abschaltzeiten deutlich über dem Durchschnitt der Jahre zuvor. „Wir hatten außergewöhnlich viel Eisansatz“, so Markl-Meider.

Die wirtschaftlichen Folgen

Wie sich das auf die Wirtschaftlichkeit des Windparks ausgewirkt hat, werde zurzeit ermittelt. Daran arbeite Ostwind mit Hochdruck, schließlich wollten die Investoren wissen, was Sache ist. Zumal hier viele Bürger Geld in die Hand genommen und Anteile gezeichnet haben.

Energie über Solarzellen

Anders als im Raum Pegnitz handle es sich im Lindenhardter Forst um Enercon-Anlagen. Diese seien nicht wie etwa in Büchenbach oder Buchau mit Sensoren ausgestattet, die bei Eisbildung den Betrieb stoppen. „Wir orientieren uns hier an Leistungskennlinien“, sagt der Unternehmenssprecher. Das heißt: Die Anlage erkennt, welche Leistung sie eigentlich bei einer bestimmten Windstärke erbringen müsste. Wird dieser Wert nicht erreicht und herrschen Temperaturen, die eine Eisbildung möglich machen, schaltet sich Anlage ab - was dann online an die erwähnten Verkehrszeichen gemeldet wird. Diese werden übrigens über Solarzellen mit Energie versorgt.

So kurz wie möglich

Das funktioniere gut, sagt Markl-Meider: „Wobei wir versuchen, die Abschaltzeiten so kurz wie möglich zu halten.“ Ein Mitarbeiter beobachte die Wetterentwicklung, schaut sich regelmäßig vor Ort um, wie die Lage ist – und entscheidet dann, ob eine Anlage wieder in Gang gesetzt wird oder nicht.

Buchau: Fünf Tage Ausfall im Schnitt

Das Thema Eisansatz ist auch bei den Windparks im Raum Pegnitz ein Thema, sagen Bürgermeister Uwe Raab und Kämmerer Wolfgang Hempfling. So standen die Anlagen im Windpark Buchau im Winter im Durchschnitt fünf Tage pro Monat, für Büchenbach liegen die Daten noch nicht vor, „diese werden aber voraussichtlich ähnlich wie in Buchau ausfallen“, so Hempfling.

Rückschluss noch nicht möglich

Die wirtschaftlichen Auswirkungen hängen entscheidend von den wechselhaften Windbedingungen und den weiteren Erträgen des Jahres ab, so dass zum jetzigen Zeitpunkt eine Abschätzung nicht sinnvoll ist, weil nur ein kleiner Zeitraum betrachtet wird, der keinen Rückschluss auf das ganze Betriebsjahr zulässt, ergänzt Raab. Und: „Ertragsverluste aufgrund von Eisabschaltungen sind in unserer Wirtschaftlichkeitsberechnung berücksichtigt.“

Intensive Wartung

Die Pegnitzer Windkraftanlagen des Herstellers Vesta sind wie berichtet mit Sensoren ausgestattet, die bei Eisbildung automatisch ein Abschalten auslösen. Im Zuge des Wartungsvertrages mit Vestas finden reguläre Wartungen auch dieser Sensoren statt. „Die Betriebsführung ist aber gerade bei Wetterlagen mit dem Risiko des Eisansatzes besonders sensibilisiert, die zuverlässige Meldung und Abschaltung der Anlagen zu überwachen“, sagt Hempfling. Zusätzlich meldet das System automatisch an den technischen Betriebsführer, wenn das Kontrollsystem nicht funktioniert.