„Glatter Widerspruch“ zum Isek
Mehrfach erwähnte dazu, dass vieles aus dem „Abarbeiten“ seinen Anregungen zu verdanken sei. Er habe nichts gegen „die wirtschaftliche Entwicklung des Städtchens“, sehe aber in den Stellungnahmen eine Bestätigung seiner Einschätzung. Klar, es existiere nun ein Umweltbericht, „der längst hätte erstellt werden müssen“. Aber das sei nicht genug. Härtl weiter: „Wir müssen abwägen, das kann ich nur, wenn das ganze Bild beäugt wird.“ Laut Verkehrsgutachten von 2019, erstellt im Auftrag des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (Isek) waren schon 2019 pro Tag 1200 Laster in Hollfeld unterwegs. Mit Blick auf das unter dem Isek-Dach erarbeitete Konzept für ein „Hollfeld 2030“ sei das Lidl-Vorhaben ein „glatter Widerspruch“. Härtl – als Lehrer an der Gesamtschule Hollfeld tätig – bewertete das bisherige Vorgehen mit „Nicht bestanden“, auch wenn manche seiner Eingaben berücksichtigt worden seien. Für ihn existiert kein „nachgewiesener Bedarf“ für das Lidl-Kühlgutlager, daher seien seine bisher gefasste Beschlüsse dazu vielleicht sogar als rechtswidrig einzustufen. Und: Zwei, drei positiven Punkten stünden bei diesem Vorhaben „zehn und mehr negativ gegenüber“. von den Themen Umwelt und Tourismus bis hin zum Thema Gesundheit.
Am Ende eine klare Mehrheit
Die Mehrheit der Räte sah das anders. Gegen die Stimmen von Härtl, Großmann und drittem Bürgermeister Thomas Appel wurden die Änderung des Flächennutzungsplans und damit auch die Erweiterung des Gewerbegebiets mit großer Mehrheit abgesegnet. Die aktualisierte Fassung der Planung wird jetzt erneut für Wochen ausgelegt, erneut können sich nun Träger öffentlicher Belange wie auch Privatpersonen zu Wort melden. Heißt: Mit einem Satzungsbeschluss für das Projekt ist erst in vier bis sechs Monaten zu rechnen. Unabhängig von den Bemühungen der Gegner, ein Bürgerbegehren zu starten, hier läuft momentan eine Unterschriftensammlung.