Ursula Zankl würde gerne mal wieder einen Rehbraten essen. So wie neulich im Wirtshaus. Was nach einer Banalität klingt, ist nicht selbstverständlich. Die 60 Jahre alte Frau ist geistig behindert und könnte sich unmöglich alleine versorgen – gäbe es nicht die Lebenshilfe. Wie 35 weitere Menschen mit geistiger Behinderung lebt sie im Wohnheim des Vereins im Marktredwitzer Schafbrunnenweg weitgehend selbstbestimmt. Zwölf Frauen und Männer, die weniger Unterstützung benötigen, wohnen zudem in einer Außengruppe in der Zeppelinstraße. „Wir sind wie eine große Familie“, sagt Verena Max. Die Heilerziehungspflegerin hat in einer der zwölfköpfigen Wohngruppen so etwas wie die Mutterrolle inne, auch wenn sie es selbst wahrscheinlich so nicht ausdrücken würde. Sie unterstützt, organisiert, schlichtet Streit und hört zu. „Unser Ziel ist es, dass die Bewohner so selbstständig wie möglich leben.“