Kinder sollen ausprobieren
Das Kinderturnen soll einen hohen Aufforderungscharakter an die Buben und Mädchen haben, sagt sie. Sie sollen ausprobieren, jeder so weit und so viel, wie er kann. Zwingen tut sie niemanden zu etwas. Am Ende der Stunde gibt es eine Entspannungsphase, zum Runterkommen. Leider fällt die manchmal etwas kurz aus, weil ja auch noch aufgeräumt werden muss, bedauert sie. Jetzt in der Winterzeit haben die Kinder noch ein Lieblingsspiel am Schluss: Fangen im Dunkeln. Da ist immer viel Gaudi angesagt.
Was Krodel-Kießling bedauert, ist, dass gerade die Kinder, die Bewegung bräuchten, nicht kommen. „Wir machen hier kein Leistungsturnen nach Regeln“, sagt sie. Trotzdem leistet jeder etwas. Und dabei kommen die Kinder auch oft an ihre Grenzen. „Ich kann nicht, gibt’s nicht“, sagt die 59-Jährige, „es muss heißen, das kann ich noch nicht.“
Kommunikation, Freundschaft, Kennenlernen
Kräftigung, Kondition und Entspannung, das ist das Wesentliche, was der Sport ihr gibt. Darum geht es auch in der Fitnessgruppe, die sie einmal die Woche für die Erwachsenen beim FSV besucht. Auch in der Uni Bayreuth, wo sie als Lehrstuhlsekretärin arbeitet, leitet sie mit einer Kollegin zusammen eine Sportgruppe. Kommunikation, Freundschaften, Kennenlernen – so bringt sie es auf den Punkt. Nun hofft sie, dass sich für das Kinderturnen in Schnabelwaid jemand Neues findet, der weiter macht. Die Kinder wollen das. „Wir wollen das gerade für die Kleinen erhalten“, sagen Jana und Sara. Die beiden Zwölfjährigen sind die Ältesten in der Gruppe zurzeit. „Die Ingrid macht das gut und ist immer nett zu uns“, loben sie. Und auch Sienna (8) ist begeistert von der Stunde. „Das ist cool hier“, sagt sie.