Der Wunsch nach Klarheit Fragen und Forderungen an Merkel und Söder

Krisen-Gespräch: Am Freitag sprechen Landräte und Oberbürgermeister aus Bayern mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Ministerpräsident Markus Söder. Auch Florian Wiedemann und Thomas Ebersberger sind mit dabei. Und wissen schon, worüber sie sprechen wollen.

 
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Bayreuth - Landrat Florian Wiedemann erhofft sich, „dass die Kanzlerin und der Ministerpräsident offene Ohren für unsere Probleme, Anregungen und Wünsche haben.“ Es sei wichtig, dass die obere politische Ebene mitbekommt, welche täglichen Herausforderungen die Kreisverwaltungsbehörden vor allem im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie zu bewältigen haben.

Am allermeisten ist er interessiert an der Frage nach dem Impfstoff. „Alle Landräte und OBs hoffen darauf, bald größere Liefermengen empfangen zu dürfen.“ Außerdem will er wissen, wann „es endlich“ eine Öffnungsstrategie geben werde.

Ansonsten ist für Wiedemann auch die Thematik der Schulen und Kita momentan eine, die „unsere Landkreisbürger bei einer Inzidenz von um die 100 sehr umtreibt“. Er hofft, dass auch dieses Thema in der Videokonferenz sein wird. „Ein ständiges Auf und Zu der Schulen kann niemand ernsthaft wollen“, sagt er.

Dabei weiß Wiedemann, dass es beim Thema Lockerungen „weiter Vorsicht und Umsicht“ braucht. „Wichtig ist aber auch, dass wir unseren Bürgern Zuversicht geben, indem Öffnungsstrategien aufgezeigt werden.“ Überhaupt nicht zielführend sei es, in diesem Zusammenhang ständig die Zahlen zu ändern. Erst war eine Inzidenz von 50 das Maß aller Dinge, „aus dem Nichts kam nun die Zahl 35 – so etwas schafft Verdruss und Verunsicherung“, sagt er.

Auch Oberbürgermeister Thomas Ebersberger beabsichtigt – so es das Format und der zeitliche Rahmen der Video-Schalte zulassen – sich für Erleichterungen bei den Kontaktbeschränkungen privater Haushalte sowie für eine möglichst zeitnahe Öffnung wenigstens kleinerer Einzelhandelsgeschäfte einzusetzen.

Corona im Gefängnis wird auch Thema sein

Außerdem will der OB einen speziell für Bayreuth derzeit relevanten Sachverhalt ansprechen. Nach dem bekannten Corona-Ausbruch in der JVA Bayreuth seien steigende Inzidenzwerte für die Stadt zu erwarten. Das Ergebnis der in Kürze stattfindenden Reihentestungen bleibt abzuwarten, hätte aber bei steigenden Inzidenzwerten letztlich Auswirkungen auf die ganze Stadt. Daher stellt sich für Ebersberger die Frage, ob das Infektionsgeschehen einer abgeschotteten JVA dem Inzidenzwert einer ganzen Stadt angerechnet werden müsse.

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